Hochhaus Vluyner Nordring 59 Diskussion um „Schandfleck“ geht weiter

Neukirchen-Vluyn · Ein möglicher Investor für das marode Hochhaus am Vluyner Nordring ist auf der Bildfläche erschienen. Auf eine entsprechende Absichtserklärung wartet man im Rathaus bis dato jedoch vergebens.

 Das leerstehende Hochhaus am Vluyner Nordring sorgt bereits seit Jahren für Diskussionen. Verwaltung und Politik wollen es abreißen lassen und den Bereich neu entwickeln.

Das leerstehende Hochhaus am Vluyner Nordring sorgt bereits seit Jahren für Diskussionen. Verwaltung und Politik wollen es abreißen lassen und den Bereich neu entwickeln.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Ein örtlicher Investor soll Interesse daran haben, die „Schrottimmobilie“ zu kaufen und zu sanieren oder um mehrere Geschosse zurückzubauen und die verlorene Wohnfläche mit einem Anbau auszugleichen. Wie Bürgermeister Harald Lenßen bestätigt, habe es in der vergangenen Woche ein Gespräch mit Eigentümer David Willis und dem möglichen Investor gegeben. Welcher Name sich dahinter verbirgt, wollte Lenßen nicht verraten. In dem Gespräch habe Lenßen bis zum Freitag um eine Absichtserklärung – möglichst mit entsprechendem Konzept – gebeten, um das Thema auf die Tagesordnung des Stadtentwicklungsauschusses (Mittwoch, 9. September) setzen zu können. „Bis zum jetzigen Zeitpunkt liegt mir diese Absichtserklärung nicht vor“, sagte Lenßen am Montagnachmittag. Außerdem habe er die Information von der Staatsanwaltschaft erhalten, dass diese den Verkauf durch den Eigentümer an Dritte nicht zustimmen würde.

Hintergrund sei eine Beschlagnahmung des Gebäudes durch die Staatsanwaltschaft. Die Stadt Neukirchen-Vluyn würde das Gebäude gerne selbst kaufen, abreißen lassen und das Gelände neu entwickeln. „Es gab in der Vergangenheit Kaufangebote seitens des Eigentümers. Aber in Sachen Kaufpreis lagen die Vorstellungen weit auseinander“, so Lenßen.

Im September 2019 war eine angesetzte Zwangsversteigerung kurzfristig geplatzt, nachdem der Besitzer Steuerschulden und ausstehende Gebühren gegenüber der Stadt beglichen hatte. Aktuell bereitet die Stadt die Wiederaufnahme des Zwangsversteigerungsverfahrens vor, da noch offenen Forderungen aus Grundbesitzabgaben bestehen.„Fraktions- bzw. parteiübergreifend haben wir die letzten Jahre gemeinsam stringent an dem Ziel gearbeitet, dass dieser Turm von der Bildfläche verschwinden soll. Für die CDU ist der Abriss beschlossene Sache und nur eine Frage der Zeit. Dieses Ziel werden wir aber nur erreichen, wenn wir geschlossen gemeinsam an diesem Ziel dauerhaft festhalten“, so Thomas Stralka Sprecher der CDU-Fraktion im Stadtentwicklungsausschuss.

Elke Buttkereit, SPD-Fraktionsvorsitzende, zeigt sich verhalten optimistisch: „Gut ist, dass wieder Bewegung in die Angelegenheit kommt. Eigentlich sind sich alle einig: das Ding muss weg. Wenn es wirklich einen Investor gibt, der den Bereich so entwickelt, wie wir uns das vorstellen, werden wir uns nicht verschließen. Aber so lange keine Pläne vorliegen, sind wir skeptisch.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort