Mittelstands- und Wirtschaftsunion Neukirchen-Vluyn MIT hält Weiterbetrieb von Kernkraftwerken für möglich

Neukirchen-Vluyn · Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Neukirchen-Vluyn kritisiert die Bundesregierung für ihre Ablehnung eines Weiterbetriebs der Kernkraftwerke in Deutschland.

 Michael Darda, stellvertretender Vorsitzender der MIT.

Michael Darda, stellvertretender Vorsitzender der MIT.

Foto: MIT Niederrhein

(RP) „Der Krieg in der Ukraine muss zu einem Umdenken in unserer Energiepolitik führen. Wir sollten jetzt jede Option prüfen, unsere Abhängigkeit von Russland zu verringern, und zwar sofort“, sagt Michael Darda, stellvertretender Vorsitzender der MIT Neukirchen-Vluyn. „Die bisherigen Gegenargumente der Regierung halte ich durch die Betreiber und Kernenergieexperten für weitgehend widerlegt. Wenn man will, ist ein Weiterbetrieb von sechs Reaktoren durchaus möglich“, so Darda. Hierzu führt die MIT Deutschland an, dass die Kernkraft im vergangenen Jahr für fast zwölf Prozent der deutschen Bruttostromerzeugung gesorgt hat. „Wenn wir unsere sechs Kernkraftwerke weiterlaufen lassen, könnten wir mehr als zwei Drittel der Verstromung durch Gas ersetzen. Das wäre aktuell eine Entlastung von Wirtschaft und Verbraucher im Hinblick auf die hohen Ernergiepreise und außerdem ein enormer Beitrag gegen den Klimawandel, weil wir unsere CO2-Emissionen erheblich reduzieren würden“, so Darda.

Allerdings müsse die Entscheidung durch die Politik schnell erfolgen: „Im Frühsommer gibt es kein Zurück mehr. Wenn wir bis dahin nicht die politischen Weichen gestellt haben, ist diese Möglichkeit der sicheren, klimafreundlichen und günstigen Energieversorgung in Deutschland für immer abgeschnitten. Das wäre verantwortungslos.“ Die MIT Deutschland hält die im „Prüfvermerk“ des Bundeswirtschafts- und des Bundesumweltministeriums aufgelisteten Gegenargumente für nicht sachlich begründet und für widerlegt. „Nach Einschätzung vieler Branchenexperten wäre es sowohl technisch als auch rechtlich möglich, die Kernkraftwerke noch fünf bis zehn Jahre weiter zu nutzen“, sagt Darda. Die Anlagen, das Personal, das Know-how, die Lieferketten seien noch vorhanden. In der aktuellen Energiekrise sei die Kernkraft unverzichtbar. Andernfalls drohe Deutschland in eine energiewirtschaftliche Notlage zu geraten.

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