Neues Zuhause für den Löschzug Neukirchen Ein Umzug im Feuerwehr-Tempo

Neukirchen-Vluyn · Alles muss raus: Die 60 Einsatzkräfte des Löschzugs Neukirchen tragen in eigener Sache. Rund 100 Aktenordner, Tische, Stühle, die Küche, die Werkstatt – alles muss ins neue Gerätehaus. Nur die Adresse bleibt die Alte.

 Einsatz in eigener Sache: (vl.) Stefan Henseler, Klaus Kutsch und Bernd Marquardt packen an.

Einsatz in eigener Sache: (vl.) Stefan Henseler, Klaus Kutsch und Bernd Marquardt packen an.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Tage des alten Feuerwehrgerätehauses in Neukirchen an der Lindenstraße sind gezählt. Am Samstag will die Kameradschaft das neue Gerätehaus bezogen haben. Rund 100 Aktenordner, Tische und Bänke, Unterrichtsmaterialien, die Fotosammlung, die Kostbarkeiten und Erinnerungsstücke samt Vitrinenschrank werden einen neuen Platz bekommen. Küche und Werkstatt sind verpackt. Hinzu kommen sämtliche Einsatzgerätschaften. Derzeit arbeiten die Handwerker noch. „Alles läuft auf Hochtouren“, sagt Einheitenführer Klaus Kutsch.

Es sieht noch nach jeder Menge Arbeit aus, doch die Neukirchener Mannschaft gibt sich gelassen. „Wir haben eine gut funktionierende Whatsapp-Gruppe, die ganz schnell vor Ort ist, wenn Hilfe gebraucht wird. Da sitzt jeder Handgriff“, so Kutsch. Die Vorfreude auf das neue Gebäude mit Unterrichts,- Besprechungs-, und Aufenthaltsraum ist groß. „Es werden ein paar Tränen fließen. Symbolisch wird am Samstag im alten Gebäude das Licht ausgemacht und das neue Gebäude ist dann erleuchtet“, sagt Kutsch zu dem geplanten Ablauf mit einer kleinen internen Feier. Am Abend ziehen die Kameraden gegen 18 Uhr mit der befreundeten Einheit aus Legden durchs Dorf Neukirchen.

Das neue barrierefreie Gebäude mit einer Halle für sechs Einsatzfahrzeuge ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung mit Bürgermeister Lenßen, dem Xantener Architekten Kasuch und dem Generalunternehmer Rostek und Pesch. Er hatte bereits die Neukirchener Polizeiwache gebaut. Viele Stunden haben sich die Feuerwehrleute mit ihrem Know-How eingebracht. Kutsch: „Wir fanden im Gespräch immer die Lösung. So konnte auch die Absauganlage aus der alten Fahrzeughalle mitgenommen werden und das hat Kosten eingespart.“

 In diesem Sommer beschäftigten den Neukirchener Löschzug auch Brände auf ausgetrockneten Feldern.

In diesem Sommer beschäftigten den Neukirchener Löschzug auch Brände auf ausgetrockneten Feldern.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Der Kostenrahmen von drei Millionen Euro wurde nicht überschritten. In den Umkleiden sind die Spinde für die Aktiven bereits beschriftet. Bis zu 60 Einsatzkräfte stark ist der Neukirchener Löschzug. Für einen Einsatz zogen sich bislang die Feuerwehrleute, meist um 30 Personen, direkt neben den Fahrzeugen um. Ihre Einsatzkleidung hing dicht an dicht. „Zum Schluss war dieser Standort einfach ein Behelf. Wir hatten nur einen PC-Arbeitsplatz. Das Gebäude platzte aus allen Nähten und entsprach in keinem Fall mehr den Unfallverhütungsvorschriften“, sagt Stellvertreter Bernd Marquardt. Zwar dürfte zu Anfang noch mancher Weg länger als zuvor erscheinen, „aber in jedem Fall sicherer“, so Marquardt. Das alte Gebäude wird abgerissen. Die Fläche dient unter anderem als zweite Zufahrt.

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