Neukirchen-Vluyn Zwei kleine Schafe von Wiese gestohlen

Neukirchen-Vluyn · Zwischen Montagabend und Dienstagfrüh wurden dem Neukirchen-Vluyner Arnold Bruckhaus zwei Lämmer gestohlen. Die Polizei sucht Hinweise – unter anderem mit einem gefundenen recht auffälligen Handschuh.

 Arnold Bruckhaus vermisst zwei seiner Lämmer. Die Tiere wurden in der Nacht von Montag auf Dienstag von Unbekannten gestohlen.

Arnold Bruckhaus vermisst zwei seiner Lämmer. Die Tiere wurden in der Nacht von Montag auf Dienstag von Unbekannten gestohlen.

Foto: Anja König

Arnold Bruckhaus sorgt sich um zwei seiner Lämmer. In der Nacht von Montag auf Dienstag sind Unbekannte auf das Gelände seines Hofes an der Nieper Straße in Neukirchen-Vluyn eingedrungen und haben die zwei Tiere von einer Wiese gestohlen. „Am Dienstag morgen gegen 6.30 Uhr schellte eine Autofahrerin bei uns und teilte mit, dass sich Schafe auf der Straße befinden würden. Ich sah sofort, dass das Gatter offen stand“, berichtet der 77-Jährige. „Mein erster Gedanke war, dass es jemand geöffnet hat, um die Schafe zu befreien.“

Da die Schafe auf die bekannte Stimme des Landwirts reagieren, fiel es leicht die Tiere mit Hilfe des Sohnes, der gegenüber wohnt, einzufangen und in ihrem Gehege zu versammeln. „Dort fiel mir auf, dass etwas nicht stimmt.“ Sieben Mutterschafe, ein Bock und sieben Lämmer leben eigentlich auf dem großzügigen Gehege. Schnell fiel auf, dass zwei Lämmer fehlten, und Bruckhaus alarmierte die Polizei.

 Arnold Bruckhaus vermisst zwei seiner Lämmer.

Arnold Bruckhaus vermisst zwei seiner Lämmer.

Foto: Anja König

„Das Tor ist richtig schwer und lässt sich nicht mal eben so öffnen. Da braucht man schon beide Hände und muss richtig anpacken“, berichtet Bruckhaus. Auch müssen die Diebe die Tiere gezielt in die Enge getrieben haben, um sie besser fangen zu können. Das Schafsgehege sei durch mehrere Gatter unterteilt. Ein Tor, das normalerweise geöffnet ist, war geschlossen, so dass die Schafe nicht fliehen konnten. An der Zufahrt zum Hof hängt ein Netz, das offenbar genutzt wurde, um die Schafe zu fangen.

Nur wenige Meter von der Straße entfernt verloren die Diebe offenbar einen orangefarbenen Handschuh, das bisher einzige Indiz in dem Fall. Der Diebstahl blieb bis zum Morgen unentdeckt. „Sowohl meine Frau und ich als auch die Nachbarn haben in der Nacht nichts gehört“, so Bruckhaus verwundert. „Dabei müssen die Schafe eigentlich ordentlich Lärm gemacht haben.“ Die zurückgebliebenen Tiere seien am nächsten Tag völlig verstört gewesen.

 Sichergestellter Handschuh

Sichergestellter Handschuh

Foto: Polizei

Eine Vermutung oder einen Verdacht, wer die beiden kleinen Schafe gestohlen haben könnte, hat der Landwirt nicht. „Vermutlich jemand, der gerne Lamm isst“, so Bruckhaus, der sein Leben lang Schafe auf seinem Hof gehalten hat. Um die verbliebenen Schafe zu schützen, überlegt er nun das Gelände zusätzlich zu sichern.

Erst im vergangenen Jahr wurden ebenfalls im Ortsteil Niep bei Nacht und Nebel zehn Gänse aus einem Gehege gestohlen. Damals waren auf dem Boden keine Federn oder Ähnliches gefunden worden, was auf einen Fuchs als „Verursacher“ hätte schließen lassen können. Daher musste auch hier davon ausgegangen werden, dass es sich um „Zweibeiner“ handelte, die den Zaun überkletterten und anschließend das Federvieh stahlen.

Dennoch komme Weidediebstahl eher selten vor, wie Björn Haubrock von der Pressestelle der Kreispolizei Wesel mitteilt und auf einen Fall mit Happy End verweist: Kurz vor Pfingsten diesen Jahres wurden einer Moerser Familie mit drei Kindern die Kaninchen „Felix“ und „Arya“ aus dem Garten gestohlen. Die Polizei hatte daraufhin ein Foto der Tiere veröffentlicht und gehofft, die Kaninchen zu finden. „Die jungen Besitzerinnen sind untröstlich und können den Verlust ihrer Tiere nicht verstehen“, hatten die Beamten berichtet. Ein paar Tage später standen die Tiere in einer gelben Post-Kiste vor dem Garten der Familie. Vermutlich hatten die Täter doch ein schlechtes Gewissen.

Dass Arnold Bruckhaus seine Tiere noch mal lebend wieder sieht, glaubt er allerdings nicht. „Da habe ich keine Hoffnung, ich vermute, die beiden Lämmer sind bereits tot.“ Dennoch hoffen Bruckhaus und die Polizei nun auf Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben oder Hinweise zu dem Handschuh geben können. Bruckhaus: „Zwei Lämmer trägt man ja nicht einfach so unter dem Arm weg.“

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