Heribert Hölz private Aufzeichnungen Familienchronik auf über 15.000 Seiten

Neukirchen-Vluyn · Insgesamt sind es 208 Briefe, die vom Vater an der Front im Baltikum an die Familie Hölz am Immendal in Duisburg gehen. Damit ist das Schreiben Heribert Hölz quasi in die Wiege gelegt worden – und er schreibt bis heute.

 Heribert Hölz schreibt seine Familienchronik seit Jahrzehnten mit der Hand – und jeden einzelnen Buchstaben mit einer Schablone.

Heribert Hölz schreibt seine Familienchronik seit Jahrzehnten mit der Hand – und jeden einzelnen Buchstaben mit einer Schablone.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Alle Briefe seines Vaters Johann hat Herbert Hölz aufbewahrt. „Meine Mutter hat sie bis zu ihrem Tod behütet“, berichtet Hölz. Wenn der 79-Jährige heute daraus zitiert, schimmern seine Augen tränenfeucht. In jenem Brief aus dem Oktober 1944 berichtet sein Vater über das „Artelleriefeuer von beiden Seiten“, das deutlich zu hören ist. „Schenke uns Gott den Frieden“, schreibt Johnann Hölz. Er selbst wird diesen Frieden nicht mehr erleben: Am 29. Dezember 1944, gut fünf Monate vor Kriegsende, stirbt er an der Front in Lettland. Die offizielle Nachricht vom Tod des dreifachen Familienvaters kam erst 1947, also fast drei Jahre später, in Hochfeld an. Die schlimmen Befürchtungen wurden zur Gewissheit.