Start des Kirchenjahres in Neukirchen-Vluyn Neujahrsempfang mit der großen Hoffnung auf Frieden
Neukirchen-Vluyn · Nach zwei Pandemie-Jahren lud der Neukirchener Erziehungsverein wieder zum Auftakt des Kirchenjahres ein. 120 Gäste folgten der Einladung.
Nach zwei Jahren Corona-Pandemie begrüßte zu Beginn des neuen Kirchenjahres am 1. Advent der Neukirchener Erziehungsverein rund 120 Gäste zum Neujahrsempfang im Neukirchener Berufskolleg. Nach der Begrüßung durch Präses Siegmund Ehrmann erinnerte Direktorin Annegret Puttkammer in ihrer Kurzandacht an das Licht von Bethlehem und die Friedensbotschaft in der Weihnachtszeit: „Wohl selten zuvor waren uns die Menschen aus der Weihnachtsgeschichte so nah wie in diesem Jahr. Auch damals lebten sie in kriegerischen Zeiten unter der harten Hand der römischen Supermacht und der ständigen Bedrohung, durch grassierende Krankheiten hinweggerafft zu werden“, erklärte sie. Die große Hoffnung und das Gebet für das Jahr 2023 sei, dass Europa von der Bürde des fürchterlichen Krieges befreit werde, und die Menschen in der Ukraine sich wieder aufrichten und in Sicherheit leben könnten.
Die Friedensbotschaft stand auch im Mittelpunkt des Vortrags „Ökumene – ein Beitrag zum Frieden?“ von Barbara Rudolph. Die Oberkirchenrätin i. R. und ehemalige Leiterin der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland“ war in der Evangelischen Kirche im Rheinland unter anderem verantwortlich für die Abteilung „Theologie und Ökumene“ und auf allen Kontinenten für die Ökumene unterwegs.
„Als ich 1983 mein Vikariat antrat und zu arbeiten begann, fand gerade die 6. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Vancouver statt. Dort wurde der „Konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ beschlossen. Alle drei Themen sind in diesen 40 Jahren eher pressierender geworden. Meine Sorge ist, dass die starke Kraft, sich für diese Welt und diese Themen einzusetzen, durch die kircheninternen Auseinandersetzungen um Wahrheit und richtige Erkenntnis verschluckt wird“, lautet ihr Urteil nach vier Jahrzehnten weltweiter Ökumene.
Anhand vieler persönlicher Fotos, die auf eine Großleinwand projiziert wurden, berichtete sie von ihren Erlebnissen mit Glaubensmenschen vieler unterschiedlicher Konfessionen in Indien, Afrika, im Nahen Osten, in Osteuropa und Nordamerika. Ihr Fazit für einen globalen Frieden lautet: Versöhnen, miteinander reden, Hilfe und Fürsorge. Wahrlich eine gute Basis für das kommende Jahr, in dem sich der Ukraine-Krieg im Februar jähren wird.