Straßennamen in Neukirchen-Vluyn Debatte um umstrittene Straßennamen

Neukirchen-Vluyn · Gleich fünf Straßen in Neukirchen-Vluyn tragen die Namen umstrittender Personen. Es geht um Sympathisanten der Nationalsozialisten und „Kriegshelden“. Eine Umbenennung wäre zeit- und kostenaufwendig, sagt die Stadtverwaltung. Sie will mit Zusatzschildern zur kritischen Auseinandersetzung beitragen.

 Der Name „Weddigenplatz“ wurde bereits 1985 politisch diskutiert. Damals sträubten sich Anwohner gegen eine Umbenennung.

Der Name „Weddigenplatz“ wurde bereits 1985 politisch diskutiert. Damals sträubten sich Anwohner gegen eine Umbenennung.

Foto: akö

Der Stadtentwicklungsausschuss beschäftigt sich in seiner kommenden Sitzung mit den Namen von fünf Straßen in Neukirchen-Vluyn. Die Ina-Seidel-Straße, der Hindenburgplatz, die Weddigenallee, der Weddigenplatz und die Weddigenstraße stehen dabei im Fokus. Vorausgegangen waren Anträge von Bürgerinnen und Bürger, die Namen der aufgeführten Straßen zu ändern. Bezüglich des Hindenburgplatzes wurde als Begründung angeführt, dass Hindenburg Hitlers Weg zur Macht geebnet habe. Otto Weddigen habe als U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg den Tod zahlreicher Menschen zu verantworten und sei daher kein geeigneter Namenspatron mehr für eine Straße. Die Schriftstellerin Ina Seidel habe sich seinerzeit mit den Nationalsozialistenidentifiziert. Aufgrund ihrer NS-Affinität solle die Verwaltung auch hier die öffentliche Ehrung der Schriftstellerin durch eine Straßenumbenennung überdenken.