Heavy Metal in Neukirchen-Vluyn Die Metaller erklimmen den Dong-Berg
Neukirchen-Vluyn · Seit 2001 gibt es das dreitägige Metal-Festival auf der Halde in Norddeutschland. Dieses Jahr geht es in die 19. Runde.
10 Uhr, der Parkplatz vor der Himmelstreppe an der Halde Norddeutschland. Hier startet das 19. Dong Open Air Festival – mit einem großen Aufstieg. 28 Bands, die über drei Tage verteilt auf der Bühne zu sehen sind, locken Metallfans von nah und fern auf den Berg.
Die Himmelstreppe ist jedoch wegen des Festivals gesperrt. Also keine „Stairway to Heaven“. Die Festivalbesucher machen sich stattdessen auf den beschwerlichen, langen Weg nach oben. Also eher ein „Highway to Hell“. Denn viele sind schwer beladen – mit Campingausrüstung, Lebensmitteln und Paletten voller Getränke. „Wir haben ungefähr 30 Minuten bis nach oben gebraucht“, sagt Kristin Fuchs, eine Besucherin des Festivals. Manche haben sich aber auch kreative Transportmöglichkeiten ausgedacht: Einer bringt sein Gepäck mit einem Anhänger an einem Rasenmäher auf das Festivalgelände. Alternativ kann man auch für drei Euro den Transportbus nach oben nehmen. Einmal angekommen, hält man zunächst Ausschau nach einem geeigneten Campingplatz. Das ist gar nicht so leicht, denn schon sehr früh sind viele Plätze belegt; besonders die, die direkt am Bühnenbereich liegen. „Der Aufbau der Zelte ging bei uns dann relativ schnell. Wir sind durch andere Festivals allerdings auch schon geübt darin“, sagt Fuchs.
„Wir sind mit ungefähr 25 bis 30 Leuten hier. Für uns sind die Bands eher nebensächlich, die Stimmung ist das wichtigste. Ich hatte sogar heute Morgen bis 7 Uhr noch Bereitschaftsdienst und bin direkt danach hier hin gefahren“, sagt Jan Heininger, ein Besucher. „Ich schätze am Festival besonders, dass es nicht so groß ist wie andere bekannte Festivals und es eine familiäre Stimmung hat“, sagt Kathrin, eine weitere Festivalbesucherin.
Um die Bühne herum gibt es Fanartikel zu kaufen und natürlich auch Diverses zu essen und zu trinken wie beispielsweise thailändische Spezialitäten und Döner. Für Notfälle sind auch die Feuerwehr Neukirchen-Vluyn und der Rettungsdienst der Malteser vor Ort.
Das angekündigte schlechte Wetter am Freitag beunruhigt die Besucher aber nicht. „Wir machen trotzdem das Beste daraus. Da kann man halt nichts gegen machen. Das ist dann höhere Gewalt“, sagt Matthias Weber. Er ist in erster Linie wegen der Band Alestorm hier: „Immer wenn eine Band hier spielt, die mich richtig interessiert, bin ich dabei.“ Für die bekannteren Gruppen kommen viele Menschen zum Dong Open Air. „Die kleineren Gruppen zeigen aber auch, dass sie Talent haben“, sagt Fuchs.