Kiesabbau in Neukirchen-Vluyn Bürgerintitiative übergibt „Kieskopf“

Neukirchen-Vluyn · „Mitgestalten-NV“ sendete eine Delegation zur Sitzung des des RVR nach Essen.

 Eine Delegation der Bürgerinitiative fuhr am Mittwoch nach Essen, um mit Plakaten gegen den geplanten Kiesabbau zu demonstrieren. 

Eine Delegation der Bürgerinitiative fuhr am Mittwoch nach Essen, um mit Plakaten gegen den geplanten Kiesabbau zu demonstrieren. 

Foto: Mitgestalten NV

Die Bürgerinitiative Mitgestalten-NV freut sich, dass die Offenlegung des Regionalplans am Mittwoch in der Sitzung des Planungsausschusses des RVR vertagt wurde. Der Plan sieht vor, dass in Neukirchen-Vluyn 182 Hektar ausgekiest werden sollen – die Fläche würde vom Schulzentrum an der Tersteegenstraße bis zur Halde Norddeutschland reichen.

 Eine kleine Delegation der Initiative war mit Plakaten und einem besonderen Geschenk nach Essen gereist. Mit den Worten „Wir sind hier, um ihnen zu sagen, dass es am ganzen Niederrhein kein Niedrigkonfliktgebiet gibt“ unterbrach Roland Nolte die Sitzung und übergab ein Präsent: Einen mit Kies gefüllten Glaskopf. Auf dem Sockel steht ironisch der Anlass: „Für die Verdienste zum Erhalt der niederrheinischen Landschaft.“ Er soll Symbol sein für die falschen Entscheidungen der Vergangenheit und Mahnmal für die aktuellen Pläne, die nach Ansicht der Initiative grundfalsch sind. Nolte machte mit lauter Stimme deutlich, dass sein Bauernhof, Heim für seine Familie mit vier Kindern, nach diesen Plänen verschwinden würde. Er forderte ein Umdenken der Verantwortlichen.

 Der mit Kies gefüllte Glaskopf ging an den RVR-Verbandsvorstand.

Der mit Kies gefüllte Glaskopf ging an den RVR-Verbandsvorstand.

Foto: Mitgestalten NV

Im Verlauf der Sitzung meldete die CDU weiteren Beratungsbedarf an. Die Grünen hatten schon im Vorfeld ihre Bedenken angemeldet, nicht zuletzt mit Blick auf die Ereignisse in Erftstadt-Blessem, wo durch die Flutkatastrophe Ränder einer Kiesgrube abgebrochen waren und viele Häuser in der Tiefe versanken.

Das Thema wird erst im Dezember wieder auf der Tagesordnung des RVR stehen. Die Mitglieder der Bürgerinitiative freuen sich über diesen Etappenerfolg. Er verschafft ihnen mehr Zeit, um die Thematik einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln und weitere Mitstreiter zu finden. „Deutlich wurde an dieser Stelle auch: Wenn theoretische Tagesordnungspunkte plötzlich ein Gesicht bekommen, wird Politik wieder zu dem, was sie sein sollte: Ein Handeln von Menschen für Menschen“, heißt es von Seite der Bürgerinitiative. Kontakt:  Per E-Mail unter  Mitgestalten-NV@gmx.de oder über die Homepage www.Mitgestalten-NV.de.

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