DLRG in Rheurdt Neues Boot der DLRG: Mit Tempo 70 zur Seenot-Rettung

Rheurdt · Rheurdter Ortsgruppe steckt 500 Stunden Eigenleistung in den neuen Renner. Derzeit wird er auf dem Rhein getestet.

 DLRG-Vorsitzender Andreas Mölders, Pfarrer Norbert Derrix und Einsatzleiter Benedikt van Vliet tauften die „RS-3“.

DLRG-Vorsitzender Andreas Mölders, Pfarrer Norbert Derrix und Einsatzleiter Benedikt van Vliet tauften die „RS-3“.

Foto: DLRG Rheurdt

Für Seefahrer-Romantik ist an Bord dieser knallroten Flunder kein Platz. „RS-3“ heißt das neuste Rettungsboot der DLRG Rheurdt-Schaephuysen. Stilecht getauft mit einem Schluck Sekt und ausgestattet mit dem Segen von Pfarrer Norbert Derrix absolviert der Renner derzeit Testfahrten auf dem Rhein.

„Wenn alles dabei klappt, können wir zu Beginn des nächsten Jahres die ersten Einsätze fahren“, sagt Einsatzleiter Benedikt van Vliet. Ein wenig Stolz schwingt in seiner Stimme schon mit. Denn in dem 5,50 Meter langen und 2,40 Meter breiten Rettungsboot stecken rund 500 Arbeitsstunden an Eigenleistung der Rheurdter Retter. „Eigentlich haben wir nur das Gfk-Unterteil des Bootes so gelassen, wie es angeliefert wurde“, berichtet van Vliet. Die roten, mit Luft gefüllten Gummischläuche wurden neu verlegt und dabei für den Einsatzzweck optimiert, die gesamte Verkabelung wurde auf die Bedürfnisse der Wasserretter angepasst. Navigiert wird nicht mehr per Seekarte, sondern anhand von digitalem Kartenmaterial, das auf einem Tablett-PC angezeigt wird. Durch AIS-Signale ist das neue DLRG-Schiff aus Rheurdt für andere Kapitäne auf Anhieb als Rettungsboot zu erkennen. Und auch ein Einsatzleiter an Land bekommt Signale, die ihm Position, Fahrtrichtung und Fahrtgeschwindigkeit in Echt-Zeit anzeigen.

Das Boot mit einem Leergewicht von 650 Kilogramm nimmt bis zu zehn Personen auf und brummt mit maximal 70 Stundenkilometern zum Rettungseinsatz. Statt fester Tankbehälter haben sich die Rheurdter Wasserretter für eine große, bis zu 200 Litern fassende Tanktasche entschieden. „Dadurch können wir uns ein ganzes Wochenende lang unabhängig von Tankstellen auf Gewässern bewegen“, berichtet van Vliet.

Neben der Begleitung von Sportveranstaltungen auf dem Rhein wird der Rheurdter Rettungs-Renner künftig vermutlich oft in Prerow an der Ostsee eingesetzt. Dort sind die DLRG-Mitglieder als Badeaufsicht unterwegs und begleiten große Sportveranstaltungen wie Kanu-Rennen oder auch Triathlons. „Gleichzeitig werden wir unser neustes und größtes Boot zur Ausbildung einsetzen“, ergänzt Einsatzleiter van Vliet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort