Erfolg am Gewehr Mit der Luftpistole ins Schwarze treffen

Moers · Zum Bezirksjugendcup des Rheinischen Schützenbundes luden die Moerser Sportschützen ein. Das Cup-Schießen auf der Utforter Anlage zählt mit zu den letzten im Bezirk, denn das Schützenjahr endet im September.

 Junge Schützen beim Bezirksjugendcup der Sportschützen des Rheinischen Schützenbundes auf der Schießanlage in Utfort.

Junge Schützen beim Bezirksjugendcup der Sportschützen des Rheinischen Schützenbundes auf der Schießanlage in Utfort.

Foto: crei/Christoph Reichwein (crei)

Die Konzentration der jungen Pistolenschützen ist spürbar. Sie haben für den freihändigen Durchgang ihren optimalen Stand gefunden, die Füße stehen schulterbreit auseinander. Sie fixieren die Scheibe. Ruhe liegt über der Luftpistolenhalle der Moerser Sportschützen. „Es geht um die letzte Serie beim Bezirksjugendcup“, sagt Monika Kleinschmidt, Bezirksjugendleiterin. Sie ist zuständig für den Wettbewerb im Bezirk 03, linker Niederrhein, zu dem die Schützenkreise Moers, Krefeld, Xanten, Kleve und Viersen gehören. Von sieben möglichen Wettkämpfen einschließlich der Kreis- und Bezirksmeisterschaften werden die vier besten Ergebnisse gewertet. Das Cup-Schießen auf der Utforter Anlage zählt mit zu den letzten im Bezirk, denn das Schützenjahr endet im September.

Carsten Binder ist bei den Moerser Sportschützen der Jugendleiter und kennt die Tücken, die ein solcher Wettbewerb mit sich bringt. „Adrenalin ist in anderen Situationen richtig gut. Aber bei einem Wettbewerb gilt es, die Konzentration und eine ruhige Hand zu behalten“, sagt der 43-Jährige, der selber Sportschütze ist. Schießsport hat etwas mit Präzision, Kondition und Feinmotorik zu tun. „Mancher, der den Schießsport nicht kennt, glaubt, Wild-West-Methoden im Fernsehen funktionieren auch auf der Schießanlage“, sagt Binder.

Das Schießen verlangt feinmotorisches Geschick bei maximaler Ausführungsgenauigkeit und motorischer Kontrolle, so der Fachterminus. Ein entsprechendes Training ist Voraussetzung für kontinuierlich gute Schießleistungen. Binder trainiert die gemischte Gruppe der jungen Vereinsmitglieder immer dienstags. „Alle Aspekte im Umgang mit dem Sportgerät müssen beherrscht werden, sowohl die sichere Handhabung als auch der komplexe Schussablauf“, sagt Binder. „Ein wesentlicher und komplexer Punkt ist das Zielen auf die Scheibe auf Augenhöhe, auch wenn die nur zehn Meter entfernt ist.“ Das Zusammenspiel aller Faktoren macht den sicheren Schuss aus, wenn der Zeigefinger auf dem Abzug liegt und er ihn langsam abdrückt. Der Arm bleibt gestreckt, gestreckt, gestreckt. Der Monitor direkt neben dem Schützen zeigt sofort die Schießleistung auf dem Trefferbild. Zu den häufigsten Schießfehlern gehört das Verreißen im letzten Augenblick.

„Der Schießsport ist anstrengend und kann einen im Wettkampf an psychische und körperliche Grenzen bringen“, sagt der Jugendleiter. Ben Stolzenfels (18) ist seit längerem Sportschütze und kennt Wettkampfsituationen. „Da muss ich mit Druck umgehen können und Geduld haben. Der Schießsport ist ein kompakter Sport. Ich muss mich zu 100 Prozent auf mich und meinen Körper verlassen können“, sagt er. Konditionstraining und mentale Stärke zahlen sich auch im Alltag aus. Beim Wettkämpfen gibt es Zeitvorgaben. Für die Jugend im Wettbewerb gilt: 40 Schuss müssen auf die elektronische Anlage abgegeben werden. Nach entsprechender Vorbereitungszeit ist ein Schuss pro Minute ein guter Schnitt. Bis zu drei Mal in der Woche trainiert der 18-Jährige.

Auch Heike Böhm gehört zu den aktiven Mitgliedern und ihr Sohn Yanik (15). Er nimmt am Wettkampf teil. „Der Schießsport bedeutet für mich das völlige Abschalten vom Alltag und bringt Entspannung und Ruhe“, sagt Heike Böhm, die seit Jahren Sportschützin ist. Die Sicherheitsauflagen auf dem modernen Vereinsgelände mit entsprechenden Bahnen für Pistole und Langwaffe sind hoch, wie auch Jugendleiter Carsten Binder betont. „Geachtet wird bei uns auch auf neutrale Sportkleidung. Unerwünscht ist Tarnkleidung.“

Aktuell sind die Moerser Sportschützen, deren Verein zum „Immateriellen Kulturerbe“ gehört, mit rund 320 Mitgliedern gut aufgestellt. Schnuppereinheiten beim Jugendtraining sind jeweils dienstags, 17.30 bis 19 Uhr, in Utfort, Steigerstraße 20, möglich. Infos unter www.moerser-sportschuetzen.de

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