Mobilität in Neukirchen-Vluyn Radfahrer müssen leidensfähig sein

Neukirchen-Vluyn · Im aktuellen Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Vereins belegt die Stadt einen Mittelplatz. Anfang Mai startet das Stadtradeln.

 Im vergangenen Jahr startete das Stadtradeln am Rathaus mit einer Sternfahrt nach Xanten.

Im vergangenen Jahr startete das Stadtradeln am Rathaus mit einer Sternfahrt nach Xanten.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

30 Kilometer per Fahrrad am Feierabend – wer seinen ganz persönlichen Frühlingsanfang auf die Piste bringen will, hat dazu am heutigen Donnerstagabend ab 17 Uhr Gelegenheit. Die ADFC-Feierabendtour startet am Rathaus, Hans-Böckler-Straße 26. Einstellen müssen sich die Teilnehmer bei dieser Runde um die Stadt auf holprige, schmale und schlecht gereinigte Radwege. Das sind die Negativpunkte für Neukirchen-Vluyn im aktuellen ADFC Fahrradklima-Test. Positiv schlug die Werbung fürs Radfahren zu Buche und dass sich Alt und Jung in die Sättel schwingen. Die Gesamtnote von 3,9 wäre in einem Schulzeugnis eine Vier – mit einem kleinen Plus. Damit kam Neukirchen-Vluyn von 311 deutschen Städten mit 20.000 bis 50.000 Einwohner auf einen Mittelplatz: Rang 155.

Ein Fahrradparadies sieht anders aus. Die Stadt liegt mit ihrem Ergebnis auf dem Niveau der umliegenden Kommunen. Die Angaben für Neukirchen-Vluyn basieren auf den Hinweisen von 69 Radlerinnen und Radlern. Selbstkritisch weisen auch die Macher des bundesweit erhobenen Fahrradklimas darauf hin, dass den Aussagen keine repräsentative Erhebung zu Grunde liegt.

Stadtsprecher Frank Grusen freute sich über die gut ankommende Werbung fürs Radfahren: „Mit dem Stadtradeln, dem Radwandertag und der Hofkul-Tour haben wir immer wieder Akzente gesetzt, die offenbar sehr positiv wahrgenommen werden.“ Ansonsten bestätige das Urteil des ADFC Fahrradklimas die Rückmeldungen der Neukirchen-Vluyner Bürger, die sich zum Beispiel zum gerade entstehenden Mobilitätskonzept geäußert haben. „Wir nehmen dieses Feedback an und sehr ernst“, sagte Grusen. Die siebenseitige Auswertung für Neukirchen-Vluyn habe man an das Büro weiter geschickt, das gerade das Mobilitätskonzept finalisiert.

Auch weiterhin werde die Stadt dafür trommeln, vor allem kurze Strecken wie den Weg zum Briefkasten oder zum Bäcker für die frischen Brötchen nicht mit dem Auto zurückzulegen und so etwas fürs Klima und die eigene Gesundheit zu tun. Bereits zum vierten Mal beteiligt sich Neukirchen-Vluyn deshalb in diesem Jahr am Stadtradeln und ruft gemeinsam mit den anderen Städten und Kommunen im Kreis Wesel alle Einwohner dazu auf, bewusst auf das Auto zu verzichten und auf das Fahrrad umzusteigen. Jeder umweltfreundlich geradelte Kilometer bedeutet übrigens eine Kohlendioxid-Einsparung von 142 Gramm – im Vergleich zu einer gleichlangen Autofahrt.

Übrigens: Auch Teams von Vereinen über den Kollegen-Kreis bis hin zu politischen Parteien können gemeinsam Punkte einfahren. In den vergangenen Jahren kamen so insgesamt zwischen 60.000 und 103.000 Kilometer zusammen. Gerade das beeindruckende Ergebnis aus dem Jahr 2018 gilt es, vom 6. bis zum 26. Mai zu bestätigen. Oder besser noch – ein wenig auszubauen.

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