Mitsingabend in der Kulturhalle Singen für den Erziehungsverein

Neukirchen-Vluyn · Der Chorverband der Deutschen Polizei veranstaltete ein „Rudelsingen“ mit Anja Lerch.

  Anja Lerch in der Kulturhalle.

Anja Lerch in der Kulturhalle.

Foto: Norbert Prümen (nop)

„Anjas Mitsingabend“ nennt die Duisburger Sängerin Anja Lerch ihre Veranstaltung in der Vluyner Kulturhalle. Rund 150 Mitsingende konnte sie begrüßen und dazu ordentlich in die Tasten hauen. Sie beherrscht das internationale und nationale Liedgut angesagter Showgrößen. Evergreens und gute-Laune-Lieder erklangen, mal in englischer, mal in deutscher Fassung. Dabei führte sie gemeinsam mit dem Chorverband der Deutschen Polizei Gutes im Schilde. Der Erlös des Abends kommt dem Kinder- und Jugenddorf des Neukirchener Erziehungsverein zugute. „Uns war wichtig, dass der Erlös vor Ort bleibt“, sagte Rolf Holz, Bundesvorsitzender des Chorverbandes der Deutschen Polizei.

Noch einen anderen Beweggrund nannte Holz. „Es gibt so viele Menschen, die gern in Gemeinschaft singen würden, aber nicht wissen wo.“ Als Vorsitzender des Dachverbandes aller deutschen Polizeichöre könnte er einen entsprechenden Chor in der Nähe vermitteln. „Der Spaß am Gesang steht dabei ganz klar im Vordergrund. Bei uns brauchen die Aktiven nicht im Polizeidienst zu sein“, berichtete er mit einem Augenzwinkern.

Über zwei Stunden nahm Anja Lerch die Gäste mit auf eine musikalische Zeitreise. Lieder von Udo Jürgens, Vicky Leandros, Zarah Leander oder aber den Beatles erklangen wie auch der Ohrwurm „Love is in the air“. Auch den grünen Kaktus hatte sie in ihr Repertoire eingebaut. Schnell sprang die Stimmung auf das Publikum über, das sich von der Musik in den Bann ziehen ließ.

Anja Lerch, die vor Jahren über den Fernsehkanal Vox mit „Voice of Germany“ einem breiten Publikum bekannt wurde, hat auf der anderen Rheinseite, im Duisburger „Steinhof“, einen festen Fankreis. Nun erobert sie mit Hilfe von Rolf Holz, der unter anderem mit dem Polizeichor in der Kulturhalle probt, die andere Rheinseite. Seit 13 Jahren ist sie in ihrem Format „Mitsingabend“ unterwegs und singt mit ihrem Publikum „Ich habe schon als Kind gerne gesungen“, erklärt sie im RP-Gespräch. Bereits 1986 hatte sie eine eigene Band, schrieb ihre Lieder selber, studierte Musik. „Mir ist aufgefallen, dass die Menschen immer weniger in Gemeinschaft gesungen haben“, sagt sie. Singen sei wichtig, „um einfach mal den Kopf mit den viel schweren Gedanken abzuschalten“, so Anja Lerch. Dass rund 70 Prozent der Gäste weiblich sind, ist für sie ein bekanntes Phänomen. „Ich denke, mancher Mann hat Berührungsängste. Frauen singen einfach drauf los. Es geht ja nicht um Perfektion, sondern um die Freude am Singen“, so ihre Erfahrung.

Begeistert gaben sich die Gäste, klatschten mit und ließen sich einfach gut unterhalten. Sigrid Lohbeck aus Hülsdonk war das erste Mal dabei. „Die Stimmung ist einfach toll“, meinte sie. Der erste Teil diente der stimmlichen Aufwärmung, „Der zweite Teil geht zunächst ruhig weiter und endet mit richtigen Knallern“, so Anja Lerch zum Programmverlauf. Zwischendurch verließ sie ihren Platz am Klavier und ging durch die Reihen, ließ Gäste ins Mikro singen. Die jeweiligen Texte wurden über einen Beamer auf die Leinwand projiziert. Kleine Verbesserungsvorschläge kamen aus dem Publikum, wo mancher die Schrift als zu klein empfand. Andere wiederum besannen sich auf ihr Smartphone und holten sich den Text aus dem Netz. Tosenden Applaus gab es zum Schluss – und die wohlverdiente Zugabe.

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