Hohe Ehrung in Rheurdt Marlies Hoesemans erhält den Rheurdter Ehrenring

RHEURDT · (got) Den Ehrenring der Gemeinde Rheurdt hat Marlies Hoesemans erhalten. Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen bedankte sich im Namen der Gemeinde für ihr außergewöhnliches Engagement. Die Schaephuysenerin gründete Kinderdörfer in Tansania mit und war 15 Jahre lang Schiedsfrau.

 Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen zeichnete die engagierte Schaephuysenerin aus.   Foto: Kleinenkuhnen

Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen zeichnete die engagierte Schaephuysenerin aus. Foto: Kleinenkuhnen

Foto: Kleinenkuhnen

Alle Ratsmitglieder, Verwaltungsmitarbeiter und Besucher erhoben sich und klatschten, als Klaus Kleinenkuhnen seine Laudatio beendet hatte und Marlies Hoesemans die Urkunde zur Verleihung des Ehrenrings überreichte. „Ich bedanke mich herzlich“, freute sich die Schaephuysenerin über die seltene Auszeichnung. „Ohne meine Familie hätte ich das nicht gekonnt.“

Die selbstständige Kauffrau, die in Schaephuysen Drogerieartikel verkaufte, ist ein Musterbeispiel bürgerschaftlichen Engagements. Von 1992 bis 1997 war sie stellvertretende Schiedsfrau, von 1997 bis 2012 Schiedsfrau. „Sie stand 20 Jahre lang als Schlichterin zwischen widerstreitenden Parteien“, unterstrich Klaus Kleinenkuhnen. „Sie hat in so manchen Fällen den Gang zum Gericht erspart.“

Auf der anderen Seite engagiert sich Hoesemans kirchlich. „Ihr Name ist, genauso wie der von Ursula Lettgen, eng mit der Geschichte der Kirchengemeinde St. Hubertus in Tansania verbunden“, betonte der Bürgermeister. Gestartet sei es mit dem Projekt Kimashuku für Aids-Waisen in Tansania, für das die Schaephuysenerin „akribisch Geldspenden sammeln“ konnte, wie er es nannte. Nähmaschinen und Kleidung wurden während des Projektes in Containern nach Tansania geschickt, 1991 wurde ein Pfarrhaus fertigstellt, später eine Mehrzweckhalle, die auch als Gotteshaus genutzt wird. Außerdem wurde eine 18 Kilometer lange Wasserleitung gebaut.

Beteiligt war Hoesemans ebenfalls an der Gründung des Kinderdorfes Kilolo. 2001 gründete sie den Verein Amani-Kinderdorf mit, dessen Vorstand sie seitdem angehört. Der Verein mit Sitz in Issum-Sevelen eröffnete 2007 das Kinderdorf Amani mit sechs Häusern für 92 Kinder, einem Wasserkraftwerk und einer Schreinerei. Aktiv ist Hoesemans auch für das Kinderdorf Mbigili in Tansania. Der Verein Amani baute es ab 2005 für Aids-Waisen auf. Seit 2013 wird es vom Verein Kinderdorf Mbigili Tansania unterstützt, dessen Vorstand Hoesemans angehört.

Geld erhalten die Kinderdörfer in Tansania unter anderem über die Sternsingeraktion, die von Marlies Hoesemans seit 30 Jahren organisiert und begleitet wird.

„Ihr Engagement ist etwas Seltenes, ganz Besonderes“, lobte Klaus Kleinenkuhnen. „Mir standen fast die Tränen in den Augen, wie herzerwärmend sie mir im Vorgespräch über die Projekte in Tansania berichtete.“

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