Kirche in Rheurdt Maria 2.0 in Rheurdt: „Wir bleiben weiter dran“

Rheurdt · Marlies Mölders ist Teamsprecherin der kfd St. Nikolaus Rheurdt. Mit ihr blicken rund 130 Mitglieder auf eine Reihe von Aktionen zurück. Warum Maria 2.0. weitergeht.

 Marlies Mölders und ihre Mitstreiterinnen.

Marlies Mölders und ihre Mitstreiterinnen.

Foto: kfd Rheurdt

Die katholische Frauengemeinschaft (kfd) St. Nikolaus kann trotz Corona auf ein aktives Jahr zurückblicken. Im Mittelpunkt stand unter anderem Maria 2.0, verbunden mit begleitenden Aktionen wie einer Umfrage. Sagen, wie sich die Situation für Frauen in der Kirche und ihren Gremien darstellt, Position beziehen, was sich verändern muss und wie Kirche der Zukunft mit Maria 2.0. aussehen soll, all diese Fragen beschäftigt die Frauengemeinschaft.

„Wir haben in unserer Gemeinde nachgefragt, was Frauen und Männer von der Kirche erwarten und diese Antworten öffentlich gemacht“, sagt kfd-Teamsprecherin Marlies Mölders. „Ich hätte mir gewünscht, dass bei dieser Aktion auch junge Frauen und Männer sich zu Wort melden. Das hat mich enttäuscht, dass wir aus dieser Gruppe zu wenig hören“, so Mölders.

Damit auch die Kirchengemeinde Teil dieser Aktion ist, wurden die Antwortkarten auf die Frage „Was sich ändern muss“ laminiert und am Kirchenfenster der St. Nikolaus Kirche sichtbar angebracht. Kurz und prägnant fielen manche Antworten aus, andere Teilnehmende formulierten ihre Überlegungen aus. Wünsche, wie die Öffnung der kirchlichen Institutionen wurde genannt. Forderungen nach gleichen Rechten, gleichen Würden und Zugang zu allen Ämtern wurden aufgestellt, um so „hierarchische Strukturen abzuschaffen und eine gläubige und geschwisterliche Kirche aufzubauen.“ Ein langer Weg, wie die Frauengemeinschaft weiß. „Wenigstens das Diakonat der Frau sollte bald kommen“, so Marlies Mölders.

„Die kirchlichen Strukturen müssen neu aufgestellt werden. Dazu gehört für uns beispielsweise auch der Segen gleichgeschlechtlicher Paare“, so die kfd-Sprecherin. Unverrückbar bleiben laut Umfrage Forderungen nach der Anerkennung der Täterschaft von sexuellem Missbrauch verbunden mit einer Wiedergutmachung der seelischen Verletzten. Paukenschläge, die durch die katholischen Kirchengemeinden hallen. Die so genannte „Graswurzelbewegung Maria 2.0“ sei schon längst kein einfaches Rumoren, sondern eine Bewegung, die langsam an Stärke zunehme und deren Ziel die Entmachtung des autoritären Klerikerstandes und Aufhebung tradierter männlicher Machtverhältnisse sei. „Transparenz ist uns sehr wichtig, damit die gegenwärtige Situation und die Notwendigkeit einer Reform in den Köpfen der Leute ankommt. Wir werden dranbleiben, weil wir jetzt die Chance haben mitzuarbeiten. Wir dürfen jetzt nicht aufgeben“, so Marlies Mölders.

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