Neukirchen-Vluyn Lenßen holt aus zum zweiten Streich

Neukirchen-Vluyn · Einstimmig hat sich der Vorstand der Neukirchen-Vluyner CDU für eine erneute Kandidatur des 54-Jährigen ausgesprochen. Die offizielle Nominierung soll bei einer Mitgliederversammlung im Februar erfolgen.

 Harald Lenßen (CDU) bei einem typischen Termin für den Neukirchen-Vluyner Bürgermeister: Faßanstich bei den Vluyner Klompenfreunden, hier im Jahr 2013.

Harald Lenßen (CDU) bei einem typischen Termin für den Neukirchen-Vluyner Bürgermeister: Faßanstich bei den Vluyner Klompenfreunden, hier im Jahr 2013.

Foto: Dieker

Der Vorstand der Neukirchen-Vluyner CDU hat Harald Lenßen gebeten, am 13. September erneut für das Bürgermeisteramt anzutreten. Dies sei einstimmig geschehen, teilten die Christdemokraten gestern mit. "Unsere Stadt befindet sich mit Harald Lenßen auf einem guten Weg", begründete der CDU-Vorsitzende Heiko Haaz. "Diesen möchten wir gern fortsetzen."

Harald Lenßen ist seit 2009 Bürgermeister von Neukirchen-Vluyn. Dass er gern wieder antreten wollte, ist kein Geheimnis. Jüngst, beim Neujahrsempfang der örtlichen CDU, hielt er eine Ansprache, die bereits programmatische Züge trug. Die endgültige Nominierung wird allerdings erst auf einer Mitgliederversammlung der CDU erfolgen, voraussichtlich Ende Februar.

Ein anderer Bewerber für die CDU-Kandidatur ist nicht in Sicht, und Lenßen kann im kommenden Jahr hoffen, dass die manchmal unpopulären Maßnahmen, die er in den vergangenen Jahren eingeleitet hat, Früchte tragen. Dazu zählt das Sparpaket, das unter seiner Ägide, mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP durchgesetzt wurde. Die SPD verweigerte sich diesem Kurs. Der Fraktionsvorsitzende Jochen Gottke wird für die Sozialdemokraten als Bürgermeisterkandidat antreten. Die Zeit arbeitet derzeit für den Amtsinhaber: Projekte wie die Gesamtschule, die Stärkung der Nahversorgung im Dorf Neukirchen, eine Lösung für den Vluyner Platz und die weitere Entwicklung auf Niederberg - auch südlich der Niederrheinallee - alles dies wird voraussichtlich 2015 verwirklicht werden, und Lenßen wird zweifellos während seines Wahlkampfs auf diese Entwicklungen verweisen.

Die weniger erfreulichen Ereignisse der jüngsten Jahre, hauptsächlich die lange Schließung der Kulturhalle und die damit zusammenhängende Abwahl des technischen Beigeordnete, dürften im September im Gedächtnis der Wähler noch ein Stück mehr verblasst sein. Auch der überstürzte Weggang des frisch gewählten Beigeordneten Ekkehard Deußen und des Tiefbauamtsleiters Joseph Beier sind mit der Wahl des neuen technischen Dezernenten Ulrich Geilmann in den Hintergrund gerückt.

Harald Lenßen erklärte gestern: "Ich freue mich, dass der CDU-Vorstand mich gebeten hat, wieder anzutreten." Das Amt des Bürgermeisters mache ihm weiterhin Freude, die aktuellen Entwicklungen in der Stadt seien erfreulich. Letzteres sei sicher ein Grund, warum die Christdemokraten seine Kandidatur unterstützten. Mit Blick auf das schwierige Jahr 2013 mit dem Ärger um die Brandsicherheit in der Kulturhalle, meint Lenßen: "Die Bürger, glaube ich, nehmen es positiv wahr, wenn der Bürgermeister sich in solchen Situationen um eine Lösung bemüht." Die Sanierung des Untergeschosses mit dem großen Veranstaltungssaal konnte im vergangenen Jahr abgeschlossen werden. Das war nicht zuletzt möglich gewesen, weil die Ratsfraktionen sich weitgehend einig waren anstatt auf Konfrontation zu setzen.

Allerdings hatte die SPD in Neukirchen-Vluyn Lenßen vor der Kommunalwahl 2014 unter Druck gesetzt, vorzeitig sein Amt niederzulegen und so eine Wahl im Jahr darauf überflüssig zu machen. Hat ihn das geärgert? "Zumindest fand ich es bemerkenswert. Schließlich bin ich demokratisch für die Dauer einer Legislaturperiode gewählt worden."

Am Freitag wird Harald Lenßen mit dem CDU-Vorsitzenden Heiko Haaz und dem Fraktionsvorsitzenden Markus Nacke in einem Pressegespräch nähere Auskunft über die aktuellen Themen und den kommenden Wahlkampf geben.

(RP)
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