Kurzschluss im Mittelspannungsnetz Kettenreaktion: Teile von Neukirchen-Vluyn ohne Strom

Neukirchen-Vluyn · Plötzlich war es in zahlreichen Neukirchen-Vluyner Haushalten und Gewerbebetriebe am Samstagmorgen dunkel. Durch einen Kurzschluss im Mittelspannungsnetz im Bereich des Ortsteils Niep kam es zu einem Stromausfall.

Der alarmierte Bereitschaftsdienst der ENNI Energie & Umwelt war schnell vor Ort und schaltete wie in solchen Fällen üblich auf andere Stationen um. Dabei kam es an zwei Stellen zu weiteren Kurzschlüssen. "Deswegen waren auch südwestliche Teile der Stadt plötzlich ohne eine Stromversorgung", berichtete der Einsatzleiter für die Elektrizitätsversorgung der ENNI, Frank Müller von einem nicht alltäglichen Einsatz. "Durch diese sehr seltene Doppelstörung dauerte es mit der Wiederversorgung länger als in solchen Fällen üblich."

Es war genau um 10.28 Uhr als in der Meldestelle der ENNI die Alarmsirenen schellten. Durch den Fehler schalteten in der Umspannanlage Neukirchen-Vluyn am Bendschenweg in der Folge mehrere so genannte Leistungsschalter ab. Dadurch fielen zahlreiche Trafo- und Kundenstationen aus. Betroffen waren etliche Privat-Haushalte und auch Gebäude wie das Schloss Bloemersheim sowie Gewerbebetriebe am Hoschenhof.

Was folgte, war für die sofort alarmierten Mitarbeiter der ENNI zunächst Routine. Sie trennten die beschädigten Kabelstränge vom übrigen Stromnetz und stellten die Versorgung über andere Transformatorenstationen wieder her. Die ersten Kunden waren nach rund 50 Minuten wieder versorgt. Bei einem dieser Umschaltvorgänge kam es dann auf einer Ausweichstrecke zu zwei weiteren Kurschlüssen in den Schaltanlagen an der Oestermannstraße und am Fränskesweg.

"Durch diese Mehrfachstörungen konnten wir nicht wie gewohnt, schnell auf andere Stationen umschalten", erläutert Müller, warum es am Samstag deutlich länger mit der kompletten Wiederversorgung dauerte. Ein weiteres Hindernis: Auf der Niederrheinallee war auch eine wichtige Fernwärmestation betroffen, die zwar über eine eigene Notstromversorgung gesichert war, jedoch schnell wieder an die öffentliche Stromversorgung angeschlossen werden musste. Letztendlich hatten um 14.35 Uhr alle Kunden wieder Strom.

Müller selbst war mit seinem Team noch bis zum frühen Sonntagmorgen im Einsatz, um die Arbeiten abzuschließen. Den Auslöser konnte ENNI am Sonntag aber noch nicht ermitteln. "Hier können wir erst am Montag mit unserem Messteam auf Fehlersuche gehen", so Müller. "Davon bekommen unsere Kunden aber nichts mit."

(RP)
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