Neukirchen-Vluyn Jugendfeuerwehr übt Löschen und Retten

Neukirchen-Vluyn · 24 Stunden lang war der Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen-Vluyn im Übungseinsatz. Unter realistischen Bedingungen trainierten die Mädchen und Jungen Abläufe im Brand- und Rettungsschutz.

 Hier bergen die Jugendfeuerwehrleute eine verletzte Person aus einer brennenden Wohnung. Erfahrene Feuerwehrleute leiten sie an.

Hier bergen die Jugendfeuerwehrleute eine verletzte Person aus einer brennenden Wohnung. Erfahrene Feuerwehrleute leiten sie an.

Foto: KLaus Dieker

Früh übt sich, was einmal ein guter Feuerwehrmann oder eine gute Feuerwehrfrau werden will. Getreu diesem Motto veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Neukirchen-Vluyn alle zwei Jahre für ihre Jugendabteilung einen 24-stündigen Einsatzmarathon mit verschiedenen Übungsszenarien. Am Samstag war es wieder soweit. Insgesamt 36 der zurzeit 40 in der Neukirchen-Vluyner Jugendfeuerwehr aktiven Mädchen und Jungen bezogen um Punkt zehn Uhr die Feuerwache an der Lindenstraße 48, wo sich für die folgenden 24 Stunden ihre Bereitschaftsbasis befand. Von dort aus galt es, auf Abruf zu mehr oder weniger großen Einsätzen, im gesamten Stadtgebiet auszufahren. Dazu gehörte zum Beispiel das Löschen eines brennenden Abfalleimers, die Rettung mehrerer Personen von einem Klettergerüst, aber auch ein größerer Wohnungsbrand, bei dem ein Verletzter geborgen werden musste. Natürlich alles nur fiktiv.

"Eintreten kann man in unsere Jugendfeuerwehr zwar schon mit zwölf, für die Teilnahme an echten Einsätzen muss man aber mindestens 18 Jahre alt sein. Bis dahin werden die jungen Leute von einer Reihe besonders erfahrener Feuerwehrleute unter ihre Fittiche genommen und mit allem, was im Brand- und Rettungsschutz wichtig ist, vertraut gemacht", erklärte Unterbrandmeister Bastian Beck, Leiter des neunköpfigen Organisationsteams. Er hatte für den fiktiven Wohnungsbrandeinsatz mit Verletztenbergung seine eigene, gerade frei werdende Wohnung an der Feldstraße zur Verfügung gestellt. Als Brandsignal diente in diesem Fall eine bühnenübliche Nebelmaschine und als zu rettendes Opfer eine mit Heu gefüllte, menschengroße Stoffpuppe. Alles andere war jedoch echt. So bogen schon kurz nach dem Eingang der Feuermeldung insgesamt fünf Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Sirene in die Feldstraße ein, aus denen sich dann eine Reihe junger Brandschützer zu einer ersten Lagebesprechung und dann zu einer gut organisierten Lösch- und Rettungsaktion formierten.

Dabei übernahmen zum Beispiel zwei die Aufgabe, eine eigens dafür aufgestellte Metalltür mit Hilfe spezieller Werkzeuge zu öffnen. Andere schleppten einen großen Ventilator herbei, der den Qualm absaugen und damit die Sicht der Personenretter verbessern sollte. Unterdessen legten weitere junge Feuerwehrleute die Wasserschläuche aus und andere sorgten dafür, dass die gerettete Stoffpuppe auf dem schnellsten Weg aus der Gefahrenzone geschafft wurde.

"Ich mag es, Menschenleben zu retten", begründete die 13-jährige Lea am Ende der Aktion ihre Entscheidung, vor einem Jahr in die Neukirchen-Vluyner Jugendfeuerwehr eingetreten zu sein. Wie der ebenfalls erst 13-jährige Justin will sie auch in Zukunft dem Feuerschutz treu bleiben.

(lang)
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