Breitband-Information startet auf dem Martinsmarkt am 4. November Rheurdter Bürgerinitiative macht sich für die Glasfaser stark

Rheurdt · Der Datenturbo reicht nur bis zur Pfarrkirche St. Nikolaus. Das Gebiet von hier aus bis zum Oermter Berg ist für die Deutsche Glasfaser „Rheurdt Nord“. Hier sind in den vergangenen zwei Jahren Glasfaserkabel im Boden verbuddelt worden – und reichen auch – anders als bei der Telekom – bis in all jene Häuser hinein, deren Besitzer für den Anschluss an die Zukunft unterschrieben haben.

 Der eigentliche Hausanschluss der Deutschen Glasfaser ist ein kleines Kästchen, das ein Techniker im Hauskeller anbringt.

Der eigentliche Hausanschluss der Deutschen Glasfaser ist ein kleines Kästchen, das ein Techniker im Hauskeller anbringt.

Foto: Latzel/Latzel, Sebastian

Nun soll das Kabel bis nach Schaephuysen verlängert werden. Das ist der Anlass für Glasfaser-Fans, im bislang unerschlossenen „Rheurdt-Süd“, die Nachbarn wachzurütteln. Auf dem Martinsmarkt, am 4. November, startet die Initiative mit einem eigenen Stand den Versuch, das Breitbandkabel für alle Rheurdter nutzbar zu machen.

„Es fehlen rund 250 Anschlüsse zu der Quote von 40 Prozent, ab der die Deutsche Glasfaser tätig wird“, sagt Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen. Auch das Rathaus liegt der langsamen Kupfer-Zone; zum Datentransfer in Lichtgeschwindigkeit fehlen 200, vielleicht 250 Meter. Wäre da nicht die Standleitung zum Rechenzentrum des Landes – der Datentransfer tröpfelte in die Amtsstuben der Gemeinde. Beim Projektstart wollten sich in „Rheurdt-Süd“ und im „Heiligen Bruch“ nur gut 16 Prozent der Hausbesitzer eine Glasfaserleitung legen lassen. Aus Sicht der Deutschen Glasfaser war das zu wenig. Nun soll eine Informationsoffensive der Bürgerinitiative die übrigen von der Datenautobahn überzeugen.

Deren Sprecher Frank Zimmermanns, Inhaber von Zimmermanns Datentechnik und Projektpartner der Deutschen Glasfaser, ist überzeugt: „Wenn man es richtig erklärt, bekommen wir die noch fehlenden Anschlüsse zusammen.“ In der falschen Kommunikation beim Projektstart sehen die Mitglieder der Bürgerinitiative den Hauptgrund dafür, dass bislang vergleichsweise wenige Rheurdter die schnelle Glasfaser für sich nutzen wollen.

„Viele glauben, dass sei nur etwas für Unternehmen. Aber da ist falsch“, sagt Zimmermanns. Er nimmt ein Fotobuch vom aktuellen Jahresurlaub als Gegenbeispiel. „Die modernen Kameras produzieren Fotodateien mit einer Größe von fünf bis acht MB. Bei 50 Fotos kommen so ganz schnell 400 Megabyte an Datenvolumen zusammen.“ Das Hochladen zu einem Dienstleister würde bei konventionellen Kabeln Stunden dauern. Mit einer Glasfaserleitung wäre es innerhalb von wenigen Minuten erledigt.

Ab dem 8. November will die Bürgerinitiative jeweils donnerstags zwischen 18 und 19.30 Uhr im Restaurant „Zur Post“ an der Rathausstraße auf Bürger warten und sie informieren. Samstags seien Infostände zwischen 10 und 13 Uhr im Bereich des Netto-Parkplatzes geplant.

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