Neukirchen-Vluyn Im Ernstfall schwindelfrei

Neukirchen-Vluyn · Schwere Zange, hydraulischer Spreizer, Drehleiter- im Notfall muss die Feuerwehr schweres Gerät einsetzen, um Leben zu retten. Beim Brandschutztag ließ sich die Freiwillige Feuerwehr nicht nur in ihre Materialkisten schauen. Die Besucher durften sich selbst als Retter versuchen.

 Per Knopfdruck bis in eine Höhe von 30 Metern: Die Drehleiter lockte beim Brandschutztag zahlreiche Neugierige.

Per Knopfdruck bis in eine Höhe von 30 Metern: Die Drehleiter lockte beim Brandschutztag zahlreiche Neugierige.

Foto: Klaus Dieker

Mehrere hundert Neugierige kamen zum Brandschutztag des Vluyner Löschzugs. Sie tummelten sich im Gebäude und auf dem Außengelände an der Tersteegenstraße. Die Aktionen seien "zum Anfassen und Mitmachen", sagte Arne Lienau, Mitglied des Vluyner Löschzugs.

Auf einem abgetrennten Areal stand ein dunkelblauer VW bereit, an dem sich Besucher mit Helm und Schutzanzug zu schaffen machten. Die Arbeit der Feuerwehr beschränke sich ja keinesfalls nur auf das Löschen, erklärte Arne Lienau. Es gehe wie bei diesem PKW oft darum, sich Zugang zu verschaffen, zum Beispiel um Personen nach Verkehrsunfällen zu befreien. Dass es großen Kraftaufwand braucht, um so eine Autotür mit Zange oder Spreizer zu öffnen, merkten die Tester schnell. Unter Staunen und Applaus von den Umstehenden waren aber am Mittag bereits zwei Autotüren komplett entfernt.

Auch der "Firetrainer", eine Vorrichtung zur Brandsimulation, kam zum Einsatz. An dem Eisengebilde, das an einen großen Grill erinnert, wurden mehrmals Flammen gelöscht. Das Gerät wird zur Brandschutzerziehung genutzt und dient unter anderem dazu, die Bekämpfung eines Fettbrandes zu üben.

Ziel des Brandschutztages war natürlich auch, neue Kollegen anzuwerben. Die Mitglieder sprachen Interessierte an und luden sie ein, zu den Dienstabenden zu kommen. Neue Leute suche man immer, sagte Arne Lienau. Neben den Einsatzfahrzeugen, in die die Kinder steigen durften, stand ein Rettungsboot. Das benötigt man nicht nur für die Personenrettung, beispielsweise aus eiskaltem Wasser, sondern auch, um Ölsperren in verunreinigten Gewässern zu errichten.

Während die einen bei allen Aktionen mitmachten, kamen andere einfach nur, um ein paar schöne Stunden mit der Familie zu verbringen und bei warmem Essen oder Kuchen zu plaudern. Neben Lehrreichem gab es viel bunte Unterhaltung für die Kinder: eine Hüpfburg, ein Kettenkarussell und Minicarts. Die Jugendfeuerwehr kümmerte sich um die kleinen Besucher und um das Café. Ein weiteres Highlight war der restaurierte Oldtimer, der in den vergangenen Jahren von Mitgliedern in Eigenregie repariert wurde. Vor vier Jahren sei der Oldtimer in einen Unfall verwickelt gewesen, sagte Löschzugführer Frank Essers. "Der lag auf der Autobahn auf dem Dach und war schrottreif", berichtete er über den Wagen, der in den 60er Jahren eingesetzt wurde. "Einige Kollegen haben den wieder instand gesetzt." Jetzt könne der Oldtimer wieder für Hochzeiten und andere Veranstaltungen genutzt werden. Das werde von den Kollegen, die den Wagen pflegen und warten, oft gemacht. Sein Fazit zum Brandschutztag: "Wir sind zufrieden. Es gab großes Interesse und viel Zuspruch."

Wer sich gerne für die Freiwillige Feuerwehr einsetzen und mehr über die Arbeit erfahren möchte, kann unter anderem am kommenden Montag, 7. Mai, um 19 Uhr zum Übungsabend kommen. Weitere Infos gibt es unter www.ffnv.de.

(bil)
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