Neukirchen-Vluyn Hochstraße wird 100.000 Euro teurer

Neukirchen-Vluyn · Einweihung am Samstag als Zwischenschritt. Das Handlungskonzept Neukirchen soll bis 2022 verlängert werden.

 Bis vor kurzem wurde noch unter Hochdruck auf der Hochstraße gearbeit – hier an der Kreuzung Bruchstraße; ein Archivbild.

Bis vor kurzem wurde noch unter Hochdruck auf der Hochstraße gearbeit – hier an der Kreuzung Bruchstraße; ein Archivbild.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Blumen, Band und gute Worte – so wird Bürgermeister Harald Lenßen die Hochstraße im Dorf Neukirchen am morgigen Samstag einweihen. Das schuldete das Rathaus dem Erntedank-Termin. Wenigstens bis zur Kirche sind die Pflasterer fertig geworden. Das Mobiliar – Bänke, Abfalleimer, Hinweisschilder – kommt in den nächsten Wochen, versprochen. Die neuen Bäume haben sich die städtischen Gärtner für das kommende Frühjahr in ihre Kalender geschrieben. Niemand pflanzt so etwas im Herbst. Das Ganze ist mehr ein Zwischenschritt, denn ein finaler Freudensprung.

Noch länger sollte das Meisterstück nicht dauern. So machte sich der Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch bei einem Ortstermin ein Bild vom Baufortschritt. Dabei erläuterte der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann, was nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Die Hochstraße wird 100.000 Euro mehr kosten als ursprünglich geplant. In der Präsentation für den Ausschuss macht Geilmann dafür vor allem die Archäologen verantwortlich, die mehrfach und unvorhergesehen die Tiefbauarbeiten stoppten, um Bodenfunde aus vergangenen Jahrhunderten zu sichern.

Zudem fließen die Zuschüsse des Landes und des Bundes deutlich langsamer als eigentlich kalkuliert. Das ist, laut Auskunft des Technischen Beigeordneten, der neuen Landesregierung in Düsseldorf und der komplizierten Regierungsbildung im fernen Berlin geschuldet. Der Förderbescheid über die NRW-Landesmittel für 2018 werde für Ende Oktober/Anfang November erwartet. Ulrich Geilmann hat sich mitsamt seinem Planungsstab deshalb mit der Bezirksregierung abgestimmt. Damit die Baustelle in Neukirchen nicht jäh gestoppt werden muss, dürfen Fördermittel umgewidmet und ursprünglich zugesagte Durchführungszeiträume verlängert werden.

So eine Jonglage möchten vermutlich nur die wenigsten Ratsleute machen. Dennoch drängen sie weiter aufs Tempo. Im nichtöffentlichen Teil der Ausschusssitzung stellte ein bereits Physiotherapeut seine Ausbaupläne für das Nordende der Hochstraße vor, wie die RP erfuhr. Da es jetzt mit Hochdruck an die Wiederbelebung der Fußgängerzone gehen wird, hoffen Politiker aus allen Parteien, dass dieser Investor rasch zum Zuge kommt – trotz der allseits bekannten Personalengpässe im Rathaus. „Ewig werden sich solche Investoren nicht vertrösten lassen. Sie haben schließlich auf die Belange ihres eigenen Unternehmens zu achten“, hieß es dazu hinter vorgehaltener Hand.

Vorgestellt wurden dem Stadtentwicklungsausschuss auch die nächsten Schritte im „Integrierten Handlungskonzept Neukirchen“, IHK. Das Carpe Diem/Jorissen-Heim könnte endlich barrierefrei an die Hochstraße angeschlossen werden. Die Verwaltung will einen Architektenwettbewerb am Nordende der Hochstraße starten und die Lindenstraße könnte aufpoliert werden – wenigstens bis zur Hausnummer 16b. Im Rahmen des IHK sind die Renovierungen von Quartiersplatz und der Umbau des Denkmalplatzes vorgesehen. Die Stadtbücherei soll ausgebaut werden. Der Blick der Planer fällt zudem auf den Grafschafter Platz und die Mozartstraße. Das sind Projekte, die derzeit die Jahreszahl 2019 tragen. Eine Verlängerung des IHK bis 2022 sei möglich und sinnvoll – hieß es in der Präsentation der Verwaltung.

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