Neukirchen-Vluyn Hochhaus wird wieder abgesichert

Neukirchen-Vluyn · Nachdem es Beschwerden über die Gefahren im ungesicherten Hochhaus am Vluyner Nordring gegeben hatte, forderte Bürgermeister Harald Lenßen die neuen Eigentümer auf, die Einzäunung zu erneuern. Das ist nun geschehen.

 Vor der Hochhausruine am Vluyner Nordring steht ein Bauzaun.

Vor der Hochhausruine am Vluyner Nordring steht ein Bauzaun.

Foto: Klaus Dieker

Die Verwaltungsspitze von Neukirchen-Vluyn und die neuen Eigentümer des Hochhauses am Vluyner Nordring haben sich über die Zukunft des Gebäudes in einem Gespräch ausgetauscht. Das hat Stadtsprecher Frank Grusen bestätigt. "Es gab Aussagen der Eigentümer darüber, wie es mit dem Haus weiter gehen soll." Allerdings hält sich die Verwaltung vorerst mit Verlautbarungen zurück. Mit einer Ausnahme: Wie Grusen berichtet, hatte Bürgermeister Harald Lenßen (CDU) die Besitzer aufgefordert, das leer stehende Gebäude mit einem Zaun gegen unbefugtes Eindringen zu sichern. Andernfalls müsse die Stadt dies selber tun, als so genannte Ersatzvornahme, auf Kosten der Eigentümer.

Damit hatte der Bürgermeister auch auf Kritik aus der Politik reagiert. "Wir hatten die Verwaltung auf die Gefahr hingewiesen, die besonders für Kinder und Jugendliche besteht", erklärte Günter Zeller, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD. Ohne Zaun könnten diese in das Gebäude eindringen, dort Unfug anstellen oder selber zu Schaden kommen. In den vergangenen Jahren hatte es in den Gebäuden am Nordring immer wieder Brände gegeben, bis Sicherheitsdienste eingesetzt wurden.

Die Eigentümer des Hochhauses haben auf den Hinweis reagiert. "Der Zaun ist wieder da", erklärte Anis Saad, Projektleiter der federführenden Firma "NV Immobilien eins" , gestern auf RP-Anfrage. Was die konkreten Pläne für das Hochhaus angehe, könne man voraussichtlich in der kommenden Woche mehr verraten. Nach dem letzten Informationsstand möchten die neuen Besitzer das Gebäude kernsanieren. Ein Abriss, den viele Vluyner wohl begrüßt hätten, ist derzeit unwahrscheinlich.

Das Hochhaus gehörte ursprünglich zu dem Immobilienpaket der so genannten Nau-Häuser, zu dem noch weitere Häuserzüge in Vluyn gehören, die einst der Bauunternehmer Josef Kun errichtet hatte. Ihren Namen erhielten sie durch den insolventen Baulöwen Ottmar Nau. Die Häuser hatte ursprünglich der Investor Sebastian Olbrich aus Hagen bei einer Zwangsversteigerung im Jahr 2014 erworben, später dann die Schweizer Peach Property Group erworbenm, die seit rund einem Jahr mit der Sanierung der Wohneinheiten beschäftigt ist.

Während des Bürgermeisterwahlkampfes hatte es eine Debatte darüber gegeben, ob die Stadt die Gebäude erwerben oder die Lösung mit Investoren vorziehen solle. Für die erste Option hatte sich Jochen Gottke (SPD) eingesetzt, der Harald Lenßen unterlag. In Kamp-Lintfort, wo es im Ortskern Häuser gibt, die ebenfalls aus dem früheren "Nau"-Bestand gehören, hatte die Verwaltung sich zum Kauf entschlossen.

(s-g)
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