Derweil ging der politische Streit im gestrigen Ausschuss weiter. Der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann machte klar, dass es nicht leicht werde, einen Vollsortimenter an der "EMA-Straße" anzusiedeln. Die Fläche sei zu klein für die benötigten Parkplätze. Die Stadt wolle Gespräche mit Grundstückseigentümern aufnehmen. Aber ob das benötigte "Sonderbaugebiet Einzelhandel" dort ausgewiesen werden kann, bleibe unsicher. Das war Wasser auf die Mühlen der SPD, die für einen Vollsortimenter auf Niederberg plädiert. Richard Stanczyk betonte, dass der Grundbedarf im Bereich der Ernst-Moritz-Arndt-Straße durch Netto gedeckt sei. "Dort werden 4000 Artikel angeboten." Klaus Köpp (NV Auf geht's) hielt dagegen, dass Netto kein ausreichendes Sortiment vorhalte: "Bei frischem Gemüse ist Fehlanzeige." Norbert Gebuhr (FDP/Piraten) sprach sich dafür aus, alle Chancen für die Ernst-Moritz-Arndt-Straße zu wahren: "Wenn dort die Möglichkeit besteht, dann sind wir bereit, Niederberg zu opfern." Er erinnerte daran, dass der aktuelle Entwurf des Einzelhandelskonzepts maximal 900 Quadratmeter Verkaufsfläche für Niederberg als akzeptabel erachtet. Das Unternehmen Edeka brachte jüngst, wie berichtet, eine Größe von 1200 bis 1500 Quadratmetern ins Spiel. Was keine Fraktion will, ist, dem bestehenden Einzelhandel in den Ortszentren zu schaden. Thomas Stralka (CDU) hatte sich gegenüber unserer Zeitung sicher gezeigt, dass ein großer Edeka-Markt auf Niederberg über kurz oder lang zu einer Schließung von Edeka in Vluyn führe. Die SPD bescheinigte ihm gestern ironisch "prophetische Fähigkeiten".

Heute stellt die Stadt das Einzelhandelskonzept öffentlich vor - ab 18 Uhr im Sport- und Freizeitpark Klingerhuf.