Heimspiel in Schaephuysen Ein Dorf-Ding, für das alle brennen

Schaephuysen · Die vierte Auflage des Schaephuysener Heimspiel-Festivals war ein voller Erfolg. Am Freitag gab Sängerin Antje Schomakers ein umjubeltes Konzert in der St. Hubertus-Kirche.

 Nachdenklicher, an TripHop angelehnter Beat kam vom Wuppertaler Horst Wegener. Der Musiker stand mit seiner Band am Samstagabend auf der Heimspiel-Bühne.

Nachdenklicher, an TripHop angelehnter Beat kam vom Wuppertaler Horst Wegener. Der Musiker stand mit seiner Band am Samstagabend auf der Heimspiel-Bühne.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Starke Musik, eine total entspannte, schöne Sommer-Atmosphäre und eine hervorragende Familienfest-Stimmung kennzeichnete die vierte Auflage des Schaephuysener „Heimspiels“ auf dem Gelände des Marktplatzes.  Erneut lockte das von Erik Brümer, Peter Hoyer und Axel Schmieding ins Leben gerufene Konzert-Event mehr als 1700 Besucher aus der Ortschaft – und auch darüber hinaus an.

„Die Idee ist tatsächlich aus einer Bierlaune heraus entstanden“, erinnerte sich Axel Schmieding in einer Konzertpause an die Anfänge – als man mit viel Enthusiasmus, Einsatz zu massiver Werbung schon im ersten Jahr tausend Tickets verkaufen konnte, um den lang gehegten Traum eines Festivals zu verwirklichen. Das sei heute quasi der „gelebte Traum“ aller Schaephuyser, freute sich Erik Brümmer vom Verein „Heimspiel“ über die erneut starke Resonanz und das  Engagement der gut hundert Helfer. „Jetzt feiert zusammen, was zusammen gehört“, stand als Motto über dem Festival. „Das ist für den Ort echt eine Marke geworden. Und das ist ein Dorfding, alle brennen dafür.“

Charakteristisch für das Gemeinschaftsgefühl war die Aussage der Besucherin Anke Gossens aus Rheurdt, die in Schaephuysen aufgewachsen war. „Das ist für mich hier wie ein Klassentreffen.“ Bereits am Vorabend hatte die frühere Rheudterin Antje Schomakers, die mit so etablierten Stars wie Bosse oder Revolverheld zusammen musiziert,  vor gut 300 Besuchern in der St.-Hubertus-Kirche so etwas wie ein persönliches „Heimspiel“ erlebt. Ergänzt von der Bochumer Band Tired eyes Kingdom waren in der Kirche ruhige, akustische und auch elektronische Töne zu hören, die das Publikum bewegten.

Am Samstag gab es dann wieder etwas lautere Töne. Und erneut hatte Brümmer mit seinem Anspruch, „Musik aller Richtungen, weg vom Mainstream, die gut hörbar ist und auch mal den Horizont erweitert“, zusammenzubringen, für den Samstag ein gutes Gespür bewiesen.

Die Arnheimer Formation Stone Pine bot zum Auftakt kraftvollen Blues und Hardrock, der den Gehörgängen ein wenig „Frischluft“ verschaffte. Im Anschluss daran boten die Bochumer Jungs von Figur Lemon eine schöne Mixtur aus Pop und HipHop. „Wir sind sehr überrascht, hier stecken viele tolle Ideen drin“, meinte Sänger Bastian Lau nach dem Auftritt über das Festival.

Nachdenklicher, an TripHop angelehnter Beat kam anschließend vom Wuppertaler Horst Wegener und seiner Band, der an der familiären Atmosphäre und der Aufmerksamkeit der Leute seinen Spaß hatte. „Alles von den Bedingungen her ist perfekt“, vermittelte er seine Botschaft. „Wir sind alle ein politischer Körper, das wollen wir weitergeben.“

Für die Überraschung des Abends sorgte die Hamburger  Band Swutscher mit ihrer Mischung aus krachendem Garagenrock, humorvoll-lustiger Polka, zartem 60er-Jahre- Rockabilly, Country und einem Sänger, der wie die knarzende Variante von Rio Reiser wirkte. Danach sorgte die Krefelder Formation Fog Joggers mit ihrem indie-beeinflussten Pop-Rock für eine weitere Klangvariante des Abends, ehe die Headliner des Vorjahres, The Legendary Ghetto Dance Band, zur vorgerückten Stunde für den idealen Party-Abschluss sorgten.

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