Martinusschule in Rheurdt Immer weniger Schüler kommen zu Fuß zur Schule

Rheurdt · Die Martinusschule in Rheurdt würden es gerne sehen, wenn weniger Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen würden. Schon 2019 habe die Lehrerkonferenz beschlossen, Kinder darauf vorzubereiten, selbstständig mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen.

Ein Vater  legt mit seinem Sohn  den restlichen Schulweg zu Fuß zurück, nachdem er ihn mit dem Auto zur Hol- und Bringzone gebracht hat.

Ein Vater  legt mit seinem Sohn  den restlichen Schulweg zu Fuß zurück, nachdem er ihn mit dem Auto zur Hol- und Bringzone gebracht hat.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Mick Ketelaers geht jeden Tag zur Schule. Um den Erstklässler bildet sich eine Gruppe von drei Schülern, nachdem er vom Reiherweg gestartet ist. Gemeinsam erreichen sie an der Finkenstraße die Martinusschule, während sie sich auf dem Weg für den Unterricht warm gemacht haben.

„Ich bin mit Mick dreimal den Weg zur Schule abgelaufen, bevor er eingeschult wurde“, sagt Vater Dirk Ketelaers, der auch Bürgermeister ist. „Wir haben geschaut, wo besonders aufzupassen ist. In den letzten Jahren kommen immer weniger Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Tretroller zur Schule. Im Sommer sind es mehr als im Winter. Es scheint so, als drehe sich gerade dieser langfristige Trend.“ Jüngst war der Weg, der von Kindern zur Schule genommen wird, Thema im Schulausschuss. Grund war eine Anfrage der Grünen, die wissen wollten, ob es einen Schulwegeplan gebe.

Einige Grundschulen investieren Zeit, um solche Pläne aufzustellen. Andere verzichten darauf, diese Pläne auszuarbeiten, die nicht verbindlich sind, zumal die Mehrheit der Schüler mit dem Auto gebracht wird. Das ist auch in der Ökogemeinde so, wo es allerdings keine monatliche oder jährliche Zählung gibt, wie die Kinder zur Schule kommen. Die Schule habe einmal einen Schulwegeplan gehabt, der als Flyer an die Eltern ausgegeben worden sei, sagte Schulleiterin Monika Herrschaft. Bei Elternabenden werde regelmäßig der sichere Weg zur Schule thematisiert. Mit gelben Zeichen sei der sichere Weg zur Schule markiert. Aber die meisten Eltern würden ihre Kinder mit ihren Autos an der Hol- und Bringzone einladen oder absetzen.

2019 habe die Lehrerkonferenz beschlossen, Kinder darauf vorzubereiten, selbstständig mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen. Das geschehe Jahrgangsweise. In der ersten Klasse seien zwei Tag angesetzt, um unter anderem das Gleichgewicht einzuüben. Für die zweiten Klassen werde ein Stationsbetrieb mit Parcours angeboten, der auf dem Schulhof aufgebaut sei. In der dritten Klasse würden die Verkehrszeichen gelernt und auf dem Schulhof sei erneut ein Parcours aufgebaut. In der vierten Klasse gebe es ein Radfahrtraining, bei dem auch die Handzeichen beigebracht würden, die von Rad- und Tretrollerfahren zu geben seien. „Es wäre schön, wenn mehr Kinder mit dem Fahrrad oder dem Roller zu Schule kommen würden“, stellte die Schulleiterin fest. Allerdings könne sie nur das Bewusstsein dafür schaffen.

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