Neukirchen-Vluyn Grundschule hofft auf mehr Schallschutz

Neukirchen-Vluyn · Mitglieder des Schulausschusses besuchten gestern die Hundertwasser-Grundschule. Ein Thema war die Hellhörigkeit mancher Klassenräume. Am Abend stand in der Sitzung die Zukunft des Schulzentrums auf der Tagesordnung.

 Schulleiterin Tanja Große-Pustar (rechts) führte die Auschuss-Mitglieder gestern Nachmittag durch das Schulgebäude.

Schulleiterin Tanja Große-Pustar (rechts) führte die Auschuss-Mitglieder gestern Nachmittag durch das Schulgebäude.

Foto: Christoph Reichwein

Das war ein langer Tag für die Mitglieder des Schulausschusses: Am Nachmittag hatten sie der Hundertwasser-Schule in Neukirchen einen Besuch abgestattet, später ging es dann in der eigentlichen Sitzung im Rathaus um die Zukunft des Schulzentrums. Schul- und Bauausschuss berieten diesen Punkt gemeinsam.

Beim Rundgang durch die Hundertwasser-Schule besichtigten die Ausschuss-Mitglieder unter anderem den Montessori-Bereich. "Es gibt ein großes Interesse der Eltern an der Montessori-Pädagogik", berichtete Schulleiterin Tanja Große-Pustar. "Das ist eine deutliche Tendenz."

Die Gäste warfen auch einen Blick in das Historische Klassenzimmer, in dem alte Schulbänke und andere Ausstellungsstücke aus dem Museum einen neue Bleibe gefunden haben, zumindest so lange, bis das obere Stockwerk der Kulturhalle saniert worden ist. Bekanntlich wurde das Museum im vorigen Jahr geschlossen, weil Brandschutzmängel in der Kulturhalle bekannt wurden.

Bei allen erfreulichen Entwicklungen, ein Problem hat die Hundertwasser-Schule doch. Hellhörige Schüler sind etwas Erfreuliches, hellhörige Räume weniger. "Viele Klassenräume sind davon betroffen", sagte Tanja Große-Pustar, und davon konnten sich die Ausschussmitglieder auch überzeugen. Vor allem im älteren Teil der Schule "hallt" es in den Räumen stark, was für das Nervenkostüm der Schüler und Lehrer nicht gut ist. Ein Schall-Gutachten hat ergeben, dass die zulässigen Grenzwerte überschritten sind. Daher hoffen die Schulleitung und ihr Team, dass beispielsweise eine Dämmung mit Schallschutzplatten das Problem in der Zukunft lösen wird.

Im gemeinsamen Ausschuss standen als wesentlicher Punkt die Sanierung des Julius-Stursberg-Gymnasiums und die Umwandlung großer Teile des Schulzentrums in eine Gesamtschule auf der Tagesordnung. Dr. Detlef Garbe und Bernhard Kersting, Mitinhaber des Architektur-Büros Kersting & Gallhoff, erläuterten in ausführlichen Vorträgen, wie sich das Schulzentrum künftig pädagogisch und räumlich verändern wird. Eine Herausforderung, denn da auch die Ansprüche der gesetzlich vorgeschriebenen Inklusion erfüllt werden müssen, besteht Bedarf für Extra-Gruppenräume, für Barrierefreiheit und andere Neuerungen. Hinzu kommt die neue Mensa, die laut Garbe "in einem Zwei-Schicht-Betrieb" arbeiten soll. Hauptschule und Realschule sollen nach und nach der Gesamtschule weichen. Das Stursberg-Gymnasium bleibt erhalten. Wie Jörg Geulmann, der allgemeine Beigeordnete erklärte, habe sich die Schulkonferenz des Julius-Stursberg-Gymnasiums dafür ausgesprochen, zunächst nicht zum Ganztagsbetrieb überzugehen.

Vertreter der Fraktionen lobten die detaillierte Vorbereitung, allerdings erklärte Gerd Lück für die SPD, dass ein Beschluss in dieser Sitzung nicht fallen könne, weil einige Informationen zu kurzfristig gekommen seien. Günter Zeller (SPD) erinnerte an die erfreuliche Tatsache, dass beim Thema Gesamtschule alle Fraktionen bislang im Einvernehmen gehandelt hätten. Natürlich müsse die Planung in künftigen Jahren immer wieder überprüft und angepasst werden.

(RP)
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