Neukirchen-Vluyn Grüne fürchten Handelsriesen auf Niederberg

Neukirchen-Vluyn · Ein Nahversorger in der geplanten Größe könnte für das Dorf Neukirchen und für die Geschäft am Ernst-Moritz-Arndt-Platz zur gefährlichen Konkurrenz werden, kritisiert die Fraktion.

Zum neuen Stadtteil Niederberg gehört auch ein Nahversorger - das scheint einleuchtend. Doch die Fraktion von Bündnis 90/Grüne im Neukirchen-Vluyner Rat macht sich Sorgen, dass ein Einzelhandelsstandort in der geplanten Größe böse Folgen für die Geschäfte im Dorf Neukirchen und an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße haben könnte.,,

Der Fraktionsvorsitzende Christian Esser bezieht sich dabei auf ein Gutachten, das jüngst in einem nicht-öffentlichen Arbeitskreis vorgestellt worden sei. Die Grünen sähen zwar auch, dass im Moment Neukirchen und Niederberg unterversorgt seien. "Das hierzu erstellte Gutachten, bezahlt vom Vermarkter des Niederberg-Geländes, dient nach Wahrnehmung der Grünen jedoch vorrangig als Wegbereiter für eine möglichst große Verkaufsfläche auf Niederberg. Der Verkauf des Geländes soll durch die kalkulierbaren Gewinne eines möglichen Investors vorangetrieben werden", urteilt die Fraktion.

Christian Esser erläutert die Ei: "Erhebliche Bedenken haben wir wegen der Auswirkungen, die die Ansiedlung eines Nahversorgers in angedachter Größe auf die historisch gewachsenen Ortskerne Neukirchen und Vluyn und auf das Nebenzentrum an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße haben wird."

Die zentrale Lage an der Hauptachse von Neukirchen-Vluyn, die dann dort herrschende großzügige Parkplatzsituation und die angedachte Größe des Nahversorgers werden nach Einschätzung der Grünen einen höheren Kaufkraftabfluss bewirken, als man bislang prognostiziert habe.

Die Fraktion der Grüne mah daher: "Statt Konkurrenz benötigt vor allem die Entwicklung des Einzelhandels im Dorf Neukirchen Hilfe." Wie das zu schaffen ist, dazu gibt es seinerseits ein Entwicklungskonzept, das unter anderem Einzelhandel auf einem Grundstück des Neukirchener Erziehungsvereins vorsieht.

Karin Bongert, sachkundige Bürgerin in der Fraktion, kommentiert: "Die bisher verfolgten stadtentwicklungspolitischen Ziele werden verändert, wirken somit widersprüchlich und unglaubwürdig. Dies wird auch der Bezirksregierung als Zuschussgeber für die Reaktivierung des Dorfes Neukirchen auffallen."

Bevor über das Vorhaben weiter entschieden werde, so erwarten die Grünen, sollten Fachverbände und alle lokalen Akteure eingebunden werden.

(s-g)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort