Neukirchen-Vluyn Gottke: "Stadt muss aktiv werden"

Auch einen Monat nach der Zwangsversteigerung der Nau-Häuser ist Jochen Gottke noch immer der Meinung, dass ein Erwerb durch die Stadt der bessere Weg gewesen sei. Dass die Stadt nun durch ein Vorpreschen des Käufers überrascht wurde, passt für ihn ins Bild.

"Ich habe mich im Dezember gewundert, mit welcher Euphorie der Verkauf aufgenommen wurde", sagt der SPD-Bürgermeisterkandidat. Aus seiner Sicht sind die "Schrott"-Immobilien mit 8,2 Millionen Euro zu einem völlig überzogenen Preis erworben worden. Dieser Grund und die Tatsache, dass die Immobiliengesellschaft des neuen Eigentümers "nicht einmal eine GmbH, sondern nur eine UG ist, was für geringes Eigenkapital spricht", macht den Sozialdemokraten skeptisch. Er stelle sich die Frage, ob die Stadt tatsächlich die siebenstellige Summe aus dem Verkauf erhalten werde. Seine Prognose: "Es wird nicht so vonstatten gehen, wie die Verwaltung sich das vorstellt."

Sollte der Deal tatsächlich platzen, wäre das in Jochen Gottkes Augen allerdings eine Chance: "Ich denke, es führt kein Weg daran vorbei, als Stadt aktiv zu werden. Wir müssen das Steuer in der Hand behalten."

Mit ihrer Auffassung, die Stadt solle die Häuser selber vorübergehend kaufen, um Herrin des Verfahrens zu sein, hatten sich die SPD-Vertreter im Rat nicht durchsetzen können. Bürgermeister Harald Lenßen (CDU) hatte diese Option jüngst im RP-Interview als einen Weg, "um Millionen Euro zu versenken" bezeichnet.

(s-g)
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