Gesund leben in Neukirchen-Vluyn Selbst ernten: Da haben wir den Salat

Neukirchen-Vluyn · Tischlermeister Thomas Bullerschen ist Gemüseanbauer aus Leidenschaft. Seine Kunden ernten frisch vom Feld in Niep; rund um die Uhr.

 Thomas Bullerschen hat das Feld für Selbst-Ernter angelegt. Messer und die Dose fürs Geld hängen am Eingang.

Thomas Bullerschen hat das Feld für Selbst-Ernter angelegt. Messer und die Dose fürs Geld hängen am Eingang.

Foto: Sabine hannemann/Sabine Hannemann

Der Salat in verschiedenen Sorten steht gut. Die Zwiebel machen schon was her, ebenso die Zucchini mit gelben und grünen Früchten. Das kleine Gärtnerglück in Niep, an der Krefelder Straße in Höhe der Zufahrt zum Golfclub, ist perfekt. Thomas Bullerschen (41) hat das 50 mal 60 Meter große Feld bestellt und ermöglicht anderen die eigene Ernte und damit ein Stück Landlust. Einkaufen auf dem Feld lautet das Motto.

„In Niep haben wir zum ersten Mal das Gemüsefeld angelegt“, erzählt der Tischlermeister. Auf dem Feld in Richtung Krefeld, am Lousbilldyk, unweit der Lokale Fischerheim und Lus Bell, geht das Selbstbedienungsangebot mit erntefrischem Gemüse bereits ins zweite Jahr. „Die Idee an sich ist ja nicht neu. Wir haben sie von unserem Nachbarn übernommen, der nur ein Blumenfeld hatte. Als er aus Altersgründen aufhörte, haben wir angefangen“, erzählt Bullerschen. Zu den Blumen kamen verschiedene regionale Gemüsesorten wie Kohlrabi, Kohlsorten wie Spitz-, Rot- und Weißkohl, Wirsing und Bohnen hinzu. So auch ein Tomatenhaus.

Das Angebot, im ländlichen Umfeld direkt zu ernten, Plastik zu vermeiden, kam an. Der Kundschaft schmeckt es. In Niep steht nun das zweite Feld, das bereits guten Zuspruch hat. Vor allem am Wochenende. „Der Salat wird mit den passenden Kräutern geschnitten“, sagt Bullerschen. Oft kommt er mit den Kunden ins Gespräch. „Die finden die Idee es gut. Nichts wird abgewogen. Der Kunde muss nicht warten. Die Menge wird nach eigenem Bedarf ausgewählt, so dass auch nichts mehr weggeworfen wird. Und frischer geht es wirklich nicht“, so der 41-Jährige.

Auf dem elterlichen Hof wurde schon immer Gemüse angebaut und im Hofladen verkauft. Auch seine Kinder Jan (14) und Sofie (10) haben bereits ein kleines Stück Garten. Zusammen mit seiner Frau Maxi und seinen Eltern Gerd und Dagmar läuft dort der Gemüseanbau auf offenem Feld neben dem blühenden Blumenfeld. „Aber alles im landwirtschaftlichen Nebenerwerb und aus Leidenschaft“, lacht der Tischlermeister, der sich in seinem Betrieb an der Krefelder Straße auf Fenster- und Türenbau, Treppen und Einbauschränke spezialisiert hat.

Seit 2004 ist Bullerschen selbstständig. Seit elf Jahren betreibt er die Werkstatt in Niep. „Wenn andere Motorrad fahren, gehe ich eben in meiner Freizeit auf das Feld und kann dabei wunderbar abschalten“, so der Bauer aus Leidenschaft. Gemüse und Blumen, dazu gehören unter anderem Gladiolen, Dahlien, Sonnenblumen und Lilien, wachsen in Niep aus den Mulchfolien. Die Folien verhindern zum einen das Unkraut, zum anderen halten sie Feuchtigkeit. „Was von oben kommt, reicht. Wir sammeln jetzt in Niep mit der direkten Vermarktung unsere Erfahrungen, um zu sehen, was machbar ist“, sagt Bullerschen.

Zu Anfang machten sich die Kaninchen und Raupen über die zarten Pflänzchen her. Die Fläche wurde eingezäunt, die Gemüsereihen mit Netzen abgedeckt. Allerdings imponierte der Zaun den Wildgänsen nicht, wohl aber das Flatterband und die wehenden Ballons. Demnächst kommen reife Tomaten aus dem hofeigenen Tomatenhaus hinzu.

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