Schule in Neukirchen-Vluyn Mofa-Werkstatt bekommt neue Zweiräder

Neukirchen-Vluyn · Zwei neue Mofas hat der Förderverein der Gesamtschule Niederberg an die Mofa-Werkstatt übergeben. Neuntklässler können sich in Theorie und Praxis auf den Mofa-Führerschein vorbereiten. Welche Rolle Mobilität für die Schule spielt.

Sandra Kaesling, Bernd Brands und Katja Pannen kümmern sich um die Mofa-Werkstatt an der Gesamtschule an der Tersteegenstraße.  Foto: Norbert Prümen

Sandra Kaesling, Bernd Brands und Katja Pannen kümmern sich um die Mofa-Werkstatt an der Gesamtschule an der Tersteegenstraße. Foto: Norbert Prümen

Foto: Norbert Prümen

Die beiden nigelnagelneuen Rivero-Mofas in den Farben Rot und Schwarz sehen schick aus. Sie sind ab sofort fester Bestandteil der so genannten Mofa-Werkstatt der Gesamtschule Niederberg in Neukirchen-Vluyn. Lehrerin Sandra Kaesling ist Leiterin der Werkstatt, in deren Zentrum die Vorbereitung in Theorie und Praxis auf den Führerschein, Klasse AM für Jugendliche ab 15 Jahren, steht.

„Für all unsere Werkstätten und Arbeitsgemeinschaften sind Bewerbungsgespräche nötig. Daran lässt sich gut das Interesse abschätzen“, sagt sie zum breit gefächerten schulischen Angebot. Die Mofa-Werkstatt ist beliebt, der Andrang auf die zwölf Plätze stark. „Ein Schuljahr lang dreht sich in den ersten beiden Stunden alles um das Mofa, um das Fahrverhalten, Beachtung der Verkehrsschilder wie auch sicheres und umsichtiges Fahren. An dem Tag kommt keiner zu spät“, ergänzt Katja Pannen, stellvertretende Schulleiterin. Für die Praxis bietet sich der geschützte Schulhof an, auf dem ein Parcours aufgebaut wird. Die Theorie wird online per App angeboten. Dass sich die Gesamtschule um die Mobilität und Motorisierung der Schuljugend ab der neunten Klasse kümmert, hat unterschiedliche Gründe.

„Einige haben bereits ein Mofa zu Hause stehen oder bekommen es in absehbarer Zeit. Gerade in unserem ländlichen Umfeld sind die Jugendlichen dann unabhängiger vom Bus oder dem elterlichen Transfer“, sagt sie über das attraktive Angebot. Schüler und Schülerinnen kommen teilweise aus Moers oder Rheurdt. In Pandemiezeiten setzte die Werkstatt aus und nimmt jetzt wieder an Fahrt auf. Im Bestand waren damals uralte Mofas mit hohem Wartungsbedarf. Sie wurden aus dem Bestand der Realschule übernommen. „Die Instandhaltung lohnt bei über 20 Jahre alten Mofas nicht mehr. Wir kriegen kaum noch Ersatzteile. Ein Mofa ölt. Von den Abgaswerten sprechen wir gar nicht“, sagt Bernd Brands, Elternpflegschaftsvorsitzender.

Er ist Zweiradmechanikermeister in Rheurdt und somit idealer Ansprechpartner. „Ein Mofa-Führerschein ist einfach cool. Wie groß das Interesse an Mobilität ist, sehen wir schon bei den E-Rollern“, sagt Bernd Brands. Natürlich geht es in der AG auch darum, wie man den Ölstand richtig kontrolliert oder Luft nachfüllt. „Das gehört zur Praxis“, so Brands. Die richtige Handhabung und das Erlebnis bei 25 km/h Geschwindigkeit Fahrpraxis zu erfahren, ist nicht das Problem, sondern die theoretische Prüfung. „Da ist sogar manch erfahrener Autofahrer schwer gefordert“, heißt es in der Runde. Geplant ist die Prüfung beim TÜV Nord im Hülsdonker Gewerbegebiet als Sammeltermin. „Maximal drei Monate vor dem 15. Lebensjahr ist die Prüfung möglich“, so Sandra Kaesling. Brands und sein Team kümmern sich auch die Schulfahrräder. „Bei Schulausflügen mit dem Rad können diejenigen, die mit dem Bus zur Schule kommen, dann die Schulräder nutzen“, so Katja Pannen. Die Übergabe an die Mofa-Werkstatt begleitete Anke Rothe vom Förderverein. 1000 Euro hat er beigesteuert.

„Drei Viertel des Anschaffungspreises kommt von den Jugendlichen“, sagte sie zur Finanzierung, die durch Sponsorenläufe möglich wurde. Einmal im Jahr findet die schulinterne Veranstaltung statt. Von dem Erlös werden schuleigene Projekte wie jüngst ein Trinkwasserbrunnen realisiert. Weitere Empfänger sind der Förderverein Lilis Schools in der Dominikanischen Republik und die Partnerschule in Uganda „Das Verhältnis zu den neuen Mofas wird besonders sein, weil sie aus eigenen Mittel angeschafft wurden. Mit den Mofas werden die Kursteilnehmer deshalb sehr pfleglich umgehen“, so die Prognose bei der offiziellen Übergabe.

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