Neukirchen-Vluyn Für zwei Wochen in die Steinzeit reisen

Neukirchen-Vluyn · 22 Kinder haben in den vergangenen Wochen an den Ferienspielen des Jugendzentrums Klingerhuf teilgenommen. In diesem Jahr ging es um den Alltag der Neandertaler. Natürlich wurde dabei auch das echte Neandertal besucht.

 Zum Abschluss der zwei Wochen dauernden Ferienspiele zeigten die Teilnehmer, was sie angefertigt hatten und sangen außerdem ein Lied. Viele hatten selbst geschneiderte Taschen aus imitierten Tierfellen hergestellt.

Zum Abschluss der zwei Wochen dauernden Ferienspiele zeigten die Teilnehmer, was sie angefertigt hatten und sangen außerdem ein Lied. Viele hatten selbst geschneiderte Taschen aus imitierten Tierfellen hergestellt.

Foto: Klaus Dieker

Wie lebte es sich zu der Zeit, als es noch Mammuts und Höhlenbären gab und als die Neandertaler in Europa die beherrschende Menschenart war? Das haben 22 Kinder in den zwei vergangenen Wochen bei den Ferienspielen des Jugendzentrum Klingerhuf gelernt. Zur gestrigen Abschlussveranstaltung waren auch die Eltern eingeladen, die Kinder und Betreuer zeigten unter anderem die Holzmöbel, die während der Ferienspiele angefertigt worden waren und sangen gemeinsam ein Lied: "Hurra, dieses Jahr geht's wieder rund." Stolze Eltern zückten die Smartphones und nahmen die Szene auf.

Das Jugendzentrum wird durch den Neukirchener Erziehungsverein getragen. Dessen Direktor, Heinz-Wilhelm Fricke-Hein, war ebenfalls gekommen, außerdem die erste Beigeordnete der Stadt Neukirchen-Vluyn, Margit Ciesielski, und Felicitas Schuster-Instenberg von Fachbereich Jugend des Kreises Wesel. "Ohne diese drei hätte alles nicht stattfinden können", sagte Jugendzentrumsleiterin Karin Braun den Kindern und Eltern. Stadt und Kreis sind die Veranstalter des Ferienangebotes. Die Kinder überreichten den wichtigen Besuchern als Geschenke unter anderem selbst hergestellte Taschen aus imitierten Tierfellen und eine farbige "Höhlenmalerei".

Alles, was mit dem Leben der Urmenschen zu tun hat, stand auf dem Programm der Ferienspiele. "Wir haben unter anderem das Neanderthal-Museum bei Mettmann besucht", berichtet Karin Braun. Dort erlebten die Kinder unter anderem eine Schnitzeljagd und eine "Steinzeit-Olympiade". Die Kinder lernten beispielsweise, wie die Neandertaler Feuer machten, nämlich durch das Zusammenschlagen von speziellen Feuersteinen, wodurch Funken entstehen. Das nachzumachen, erwies sich als gar nicht so leicht. Auf witzige Weise dokumentiert wurden die einzelnen Tage in einer Ferienzeitung, passenderweise betitelt "Der tägliche Stein."

Täglich von 10 bis 16 Uhr nahmen die Kinder in den vergangenen zwei Wochen an der Ferienfreizeit teil, angeleitet von acht Betreuern, die Hälfte davon Ehrenamtler, die auch sonst im Jugendzentrum regelmäßig kreative Angebote oder Tanzen anbieten. Auch zwei Künstler waren vor Ort und halfen beim Entwerfen der Holzmöbel, die wiederum aus alten Stühlen hergestellt worden waren - es hatte eigens einen Aufruf unter der Bevölkerung gegeben, alte Möbel zur Verfügung zu stellen. Die Mühe hatte sich gelohnt.

"Unsere Ferienspiele finden jedes Jahr unter einem anderen Motto statt", sagt Karin Braun. Mal stand die Ritterzeit im Mittelpunkt, dann der Wilde Westen mit Cowboys und Indianern, und auch in den Weiten des Alls haben die Kinder bereits als Astronauten Neues erkundet. Gehen die Themen nicht langsam aus? "Dann fangen wir wieder von vorne an", meint Jennifer Witt fröhlich.

(s-g)
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