Laga 2020 Die Landesgartenschau aus 67 Metern Höhe

Kamp-Lintfort · Der Förderturm erlaubt den Blick aus luftiger Höhe auf das Laga-Gelände. Derzeit dürfen wegen Corona nur 20 Personen gleichzeitig die Plattform des Förderturms betreten, um die Aussicht zu genießen.

 Die Plattform des Förderturms erlaubt einen wunderbaren Blick auf das Gelände der Landesgartenschau.

Die Plattform des Förderturms erlaubt einen wunderbaren Blick auf das Gelände der Landesgartenschau.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

„Man kann bis zum Rhein sehen und noch ein bisschen weiter“, sagt Lea Mispelkamp. Die Mitarbeiterin der Presseabteilung der Landesgartenschau GmbH ist schon mehrfach auf den großen Förderturm hinaufgefahren, um ihr Auge schweifen zu lassen und den herrlichen Rundumblick auf der Plattform zu genießen. So entdeckt sie aus 67 Meter Höhe beispielsweise die Weseler Rheinbrücke, die Halde Rheinpreußen mit der übergroßen Grubenlampe von Otto Piene sowie die Türme des Kamper Klosters. Oder sie schaut einfach hinunter auf das Laga-Gelände an der Friedrich-Heinrich-Allee. „Es ist schön, das Geschehen im Zechenpark von oben zu sehen“, sagt sie. „Ich entdecke immer wieder etwas Neues.“

Der Förderturm hat jetzt Schritt für Schritt die Personenförderung aufgenommen. Als die Landesgartenschau am 5. Mai das erste Mal ihre Pforten öffnete, förderte der neue Aufzug noch keine Personen in luftige Höhe. Mittlerweile hat der Aussichtsturm von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Dann dürfen 20 Personen gleichzeitig auf der Plattform sein. Ordner an der Eingangstür und oben auf der Plattform zählen die Besucher und achten auf ein angemessenes Verhalten.

Sie lassen nur die Anzahl der Laga-Besucher nach oben fahren, die auch den Turm zuvor verlassen hat. Die Besucher haben fünf Euro Eintritt für eine Fahrt zu bezahlen. Voranmeldungen sind nicht möglich. „Am besten ist es unter der Woche“, empfiehlt die Mitarbeiterin der Laga-Presseabteilung. „Besonders an Samstagen und Sonntagen können sich Warteschlangen bilden, die wir gerade wegen der einzuhaltenden Abstandsregelungen vermeiden möchten.“

Lea Mispelkamp hält den Förderturm nicht nur für einen großartigen Aussichtspunkt, sondern auch für eine wichtige Landmarke. „Es wäre schade gewesen, wenn er abgerissen worden wäre“, macht sich die Baerlerin noch einmal die Diskussion vor drei Jahren bewusst. Die Stadt befragte die Kamp-Lintforter, ob sie einen Erhalt des roten Turms über Schacht I des Lintforter Bergwerkes wünschten oder einen Abriss. Die Bürger entschieden sich, den Förderturm mit 79 Metern Gesamthöhe nicht für eine Million Euro dem Erdboden gleichzumachen, sondern für gut zwei Millionen Euro zu renovieren.

Dafür wurde unter anderem die Außenhaut des Turms sowie das Dach erneuert, der Brandschutz verbessert und ein neuer Aufzug eingebaut. Unverändert blieben die zwei großen Elektromotoren, die von der schweizerischen Brown Boveri Cie., kurz BBC, 1956 geliefert wurden. Unter diesen Gegebenheiten ging der Förderturm im Frühsommer 1957 in Betrieb. Die Elektroaggregate sind von einer grau-grünen Hülle umgeben und bei Besuchern ein beliebtes Fotomotiv.

Andere beliebte Motive sind die Blicke auf das herrlich modellierte Gelände der Landesgartenschau sowie die umgebende niederrheinische Landschaft. „Die Besucher geben sich immer wieder überrascht, wie viel Grün von hier oben zu sehen ist“, berichtet Laga-Mitarbeiterin Mispelkamp.

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