Neukirchen-Vluyn Flüchtlinge: Anwohner kommen zu Wort

Neukirchen-Vluyn · Rund 80 Menschen sollen in der leerstehenden Dörpfeldschule untergebracht werden. Am kommenden Mittwoch informieren Stadt und Diakonisches Werk in der Turnhalle über alles Wichtige. Die Bürger können Fragen stellen.

 Das Hauptgebäude der Dörpfeldschule soll bis Ende März in eine Flüchtlingsunterkunft umgerüstet werden. Alles, was die Anwohner zu diesem Thema wissen sollten, wird in der kommenden Woche bei einer Informationsveranstaltung mitgeteilt.

Das Hauptgebäude der Dörpfeldschule soll bis Ende März in eine Flüchtlingsunterkunft umgerüstet werden. Alles, was die Anwohner zu diesem Thema wissen sollten, wird in der kommenden Woche bei einer Informationsveranstaltung mitgeteilt.

Foto: Christoph Reichwein

Die Anwohner der Dörpfeldschule haben eine Einladung zu einer Informationsveranstaltung erhalten, bei der es um die Unterbringung von Flüchtlingen in dem Gebäude geht. Termin ist Mittwoch, 11. Februar, um 18.30 Uhr in der Turnhalle der Dörpfeldschule, Jahnstraße. Vertreter der Stadt sowie des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Moers werden dann alles Wichtige rund um die Aufnahme der Flüchtlinge erklären - von der allgemeinen Situation über die Methoden der Verteilung auf die einzelnen Kommunen bis zu den konkreten Fragen, welche Umbaumaßnahmen an der Dörpfeldschule noch anstehen und wie die Menschen dann im Einzelnen betreut werden. Natürlich können die Besucher auch Fragen stellen.

Der Hauptausschuss der Stadt hatte bereits in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass die Dörpfeldschule, die seit zwei Jahren leer steht, ein Domizil für rund 80 Flüchtlinge werden soll. Derzeit leben rund 130 Menschen, die Asyl suchen, in den Unterkünften von Neukirchen-Vluyn. Die Kapazitäten reichen derzeit für maximal 141 Menschen. Daher muss die Stadt sich um neue Unterkünfte kümmern - wie zum Beispiel die Dörpfeldschule. Ein Umbau des Gebäudes gilt als weniger aufwendig als etwa die Errichtung eines Containerdorfs. Wohn- Küchen-, Aufenthalts- und Besprechungsräume sollen bis Ende März im ersten und zweiten Stockwerk entstehen. Auf dem Schulhof werden Duschen und Toiletten bereitgestellt. Die Kosten für die Maßnahmen werden mit vermutlich 750 000 Euro beziffert.

"Die Unterbringung von Flüchtlingen ist für alle Kommunen eine große Herausforderung. Dabei darf man nicht vergessen, welche schlimmen Erfahrungen die Menschen, die zu uns kommen, oft machen mussten. Mein Ziel ist es, diesen Menschen hier in Neukirchen-Vluyn die Chance zu bieten, sich möglichst gut zu integrieren. Dazu gehört auch, dass wir die Anwohner im Bereich der Dörpfeldschule mit ins Boot nehmen", stellt der zuständige Beigeordnete Jörg Geulmann eine offene Kommunikation mit allen Beteiligten in Aussicht. Derweil hat sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Jochen Gottke kritisch geäußert über die Verschiebung einer geplanten Sondersitzung zu diesem Thema. Die Vorsitzende des Sozialausschusses, CDU-Ratsfrau Jeanette Jordan, sowie Bürgermeister Harald Lenßen (CDU) hätten erklärt, die Verwaltung sehe sich derzeit außerstande, eine gemeinsam vereinbarte Sondersitzung des Gremiums zum Thema Flüchtlingsarbeit und zum Sozialpaket rund um die Nau-Immobilien vorzubereiten. Gottke moniert: "Dies ist äußerst bedauerlich, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der sehr intensiven Vorberatung und Vorbereitung im Rahmen unserer Fraktionssondersitzung, an der auch Verwaltungsmitarbeiter teilgenommen haben."

Jeanette Jordan erklärt dazu: "Die SPD wollte die Sondersitzung, aber die Verwaltung sieht sich im Augenblick nicht in der Lage, den Arbeitsaufwand zur Vorbereitung der Sitzung zu bewältigen." Bis zum 18. Februar hätte alles geregelt sein können, aber da ohnehin am 25. Februar die nächste reguläre Sitzung des Sozialausschusses anstehen würde, hätten sich die Fraktionen mit Ausnahme der Sozialdemokraten geeinigt, die beiden Themen dann zu diskutieren.

(RP)
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