Corona-Krise Als Familie gemeinsam Stärke erleben

Neukirchen-Vluyn · Eine gute Planung und viel Optimusmus helfen Familie Höltkemeyer, mit den Einschränkungen der Corona-Pandemie klarzukommen.

 Gemeinsame Gartenarbeit gehört dazu: Stephan und Tamara Höltkemeyer mit ihren Kindern Johannes, Alma und Paul.

Gemeinsame Gartenarbeit gehört dazu: Stephan und Tamara Höltkemeyer mit ihren Kindern Johannes, Alma und Paul.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Familie Höltkemeyer behält einen kühlen Kopf. Aktivitäten rund um Vluyn sorgen bei den Kindern Paul (11), Johannes (7) und Alma (3) für Beschäftigung. „Wir haben das Glück, dass die Kinder in den eigenen Garten können“, sagt Mutter Tamara. Nicht von ungefähr hängt an der Gartentür das Schild „Spielen erlaubt“. Alle Termine und Verabredungen sind abgesagt. „Ich würde mich so gerne mit meinem besten Freund Floris treffen. Wir telefonieren. Die Schule vermisse ich schon“, sagt Paul. Alma vermisst die Spielkameraden aus dem Kindergarten. Corona gibt den Takt vor.

Mit vereinten Kräften haben die Kinder erstmals ein Beet mit Blumensämereien angelegt. Nun heißt es, warten auf das, was da kommt. Arbeit gibt es genug, der Stubenkoller hat kaum eine Chance. In Töpfen stehen austreibende Hortensien, die noch gepflanzt werden sollen. Für Mutter Tamara hat sich bei den Gartenaktivitäten bereits eine neue Überlegung ergeben. „Wir werden Teile unseres Gartens auf Obst und Gemüse umstellen.“

Mit ihrem Mann Stephan (50) plant sie die Woche vor. „Wichtig sind Aktivitäten, bei denen wir uns intensiv jeweils um ein Kind kümmern“, sagt Tamara Höltkemeyer. Ihr Mann hat bereits mit Paul ausgiebige Radtouren unternommen. Hinzu kommen noch die Schulaufgaben, die online ins Haus kommen. Da Tamara Höltkemeyer selbst Lehrerin ist, ein Heimspiel. Einmal pro Woche startet ein Großeinkauf. „Wir versuchen, mit einem Einkauf das Meiste zu erledigen.“ Hinzu kommt der Einkauf für die geliebte Tante, kurz „Tanti“ genannt, wenige Straßen weiter. Das Telefon sorgt für familiäre Nähe.

„Wir reden mit den Kindern über die gegenwärtige Situation, ohne Ängste zu schüren. Die neue Gemeinsamkeit, die wir als Familie erleben, macht uns stark. Das Beste ist unser Optimismus, der Kraft gibt. Schließlich ist die Lage verdammt ernst“, sagt Tamara Höltkemeyer. Eine Pin-Wand hilft bei der Wochenplanung. Der Tag beginnt früh, so, wie zu regulären Schulzeiten „Wichtig ist uns, dass die Kinder auch Zeit alleine in ihren Zimmern verbringen. Da macht jeder sein Ding. Es hilft, keine großen Spannungen aufkommen zu lassen.“

Stephan Höltkemeyer ist beim Drahtseil-Hersteller DraKo in Mülheim beschäftigt. „Ich arbeite eine Woche von zuhause aus und wechsle mich dann mit meinem Kollegen im Büro ab.“ Es gebe viel zu tun. Spezialdrahtseile befinden sich unter anderem in Aufzügen, Seilbahnen, Bergbaumaschinen, Windrädern. „Verschiedene Bürohäuser sind geschlossen. Die Zeit wird beispielsweise für allgemeine Wartungsarbeiten der Aufzüge genutzt.“

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