Neukirchen-Vluyn Fachmann gibt Tipps zum Energiesparen
Neukirchen-Vluyn · Gabriele Krause gehört zu den Hausbesitzern aus Neukirchen-Vluyn, die das Angebot einer kostenlosen Sanierungsberatung wahrnehmen. Weitere Termine können bei der Stadt vereinbart werden.
Schon längere Zeit liebäugelt Gabriele Krause mit einer neuen Heizung, wenngleich sie mit ihrer momentanen Wärmeversorgung zufrieden ist. "Irgendwann macht man sich ernsthafte Gedanken", sagt die Neukirchenerin. Wie gerufen kam daher das Angebot der Stadt für eine kostenfreie Sanierungsberatung im Rahmen des Projekts "Klimakommunen in der Euregio Rhein-Waal" (KliKER).
Energieberater Thomas Weber vom Umweltkontor Oberhausen hat bereits die vier Wände von Gabriele Krause unter energetischen Gesichtspunkten analysiert. "Wir konzentrieren uns auf Bereiche wie Dämmung, Dach und Heizung", sagt der Energiefachmann. Bereits Anfang Dezember nutzten gleich 20 Interessenten den Auftakt der Beratungskampagne und machten Vor-Ort-Termine aus. Dass die Stadt einen entsprechenden Service anbietet, kommt gut an, wie die Beratungstermine zeigen. "Energetische Sanierung ist ein sensibles Thema, das in den Medien viel diskutiert wird. Eine unabhängige Beratung ist der erste Schritt, sich über die eigene Situation ein Bild zu machen", sagt Weber. Bei der rund 90-minütigen Beratung hat er einen Blick auf die Energiekostenabrechnung und Baupläne geworfen und einen Rundgang durchs Haus gemacht.
Gabriele Krause wohnt 40 Jahre in ihrem Haus, das 1955 erbaut wurde. Sinnvoll ist die Beratung vor allem für Hausbesitzer, deren Häuser vor 1995 gebaut wurden. "Wir arbeiten jetzt an punktuellen Lösungen", sagt Weber mit Blick auf die 20 Jahre alte Heizung, die einige Nummern zu groß ausgefallen ist, wie auch der höhere Verbrauch in der Energiekostenabrechnung belegt. Auch der hydraulische Wärmeabgleich ist ein Thema. Beim Einbau einer neuen Heizung mit moderner Anlagentechnik liegt Sparpotenzial, so dass sich für Gabriele Krause die Investition nach einigen Jahren bezahlt macht. "Genau das wollte ich von einem unabhängigen Fachmann wissen. Für mich muss die Investition überschaubar sein", meint sie. Natürlich spricht sie Weber auch auf die Fensterverglasung an, holt sich wertvolle Tipps. Für Ingenieur Weber ist die kältere Jahreszeit die intensivere Beratungszeit. "In der Heizperiode machen sich die Menschen eher Gedanken um ihre Heizung." Stehen dann in der wärmeren Monaten Sanierungsmaßnahmen an, "steigern Hauseigentümer den Wert ihres Hauses und sorgen für mehr Lebensqualität."
Im Januar bietet die Stadt in zwei weiteren Wohnquartieren Beratungen an. Dazu gehört das Gebiet ab Mentorstraße über Fichtestraße bis Nelkenstraße. Zum zweiten Quartier zählen Königsbergstraße über Hartfeldstraße und Oestermannstraße. "Gebiete mit Ein- und Zweifamilienhäusern, wo die gemeinsame Beschaffung von Material wie auch eine gemeinsame Fassadensanierung denkbar wären", sagt Marion May-Hacker, die das Projekt bei der Stadtverwaltung betreut.
