Neukirchen-Vluyn Englische Gäste am Stursberg-Gymnasium
Neukirchen-Vluyn · Schüler und Lehrer der Royal Latin School aus Buckingham und des University Technical College Silverstone haben den deutschen Schulalltag und den Niederrhein kennengelernt. Für Februar ist ein Gegenbesuch in England geplant.
Städtepartnerschaften leben von zwischenmenschlichen Begegnungen. Das gilt auch für die Städtepartnerschaft zwischen dem südenglischen Buckingham und Neukirchen-Vluyn. Ihre Freundschaft ist zwar erst seit zwei Jahren offiziell, doch eigentlich besteht sie schon länger. Genauer gesagt seit sechs Jahren, denn so lange findet inzwischen schon ein alljährlicher Schüleraustausch zwischen den elften Klassen der Buckinghamer Royal Latin School und den Zehntklässlern des Neukirchen-Vluyner Julius-Stursberg-Gymnasium statt.
Dabei besuchen sich die Schüler und Schülerinnen jeweils einmal im Jahr gegenseitig für eine Woche, gehen in der Zeit gemeinsam zum Unterricht und wohnen in den Familien der Beteiligten. Jetzt war es wieder soweit. Insgesamt 16 englische Schülerinnen und Schüler erlebten bis zum gestrigen Dienstag nicht nur zwei Tage den Schulalltag an einem deutschen Gymnasium, sondern besuchten außerdem zahlreiche niederrheinische Weihnachtsmärkte - darunter auch den in Moers - besichtigten den Düsseldorfer Medienhafen und ließen sich durch das Neukirchen-Vluyner Trox-Werk führen.
Die Werksführung hatte der seit Anbeginn für den deutsch-englischen Schüleraustausch des Gymnasiums zuständige Englischlehrer Christian Berges (anfangs unterstützte ihn seine Kollegin Gabriele Sommer) diesmal zusätzlich organisiert, denn in diesem Jahr waren erstmals zu den sieben Elftklässlern der Buckinghamer Royal Latin School auch neun Schüler aus dem University Technical College Silverstone mit angereist. Das direkt neben der berühmten Autorennstrecke Silverstone beheimatete College besteht erst seit zwei Jahren und bietet unter anderem Leistungskurse in den Bereichen Maschinenbau und Event-Management mit Deutsch als einziger Fremdsprache an. "Wir freuen uns sehr über diesen neuen Kontakt", erklärte Christian Berges bei einem Pressetermin am gestrigen Dienstag. "Genau dieser Blick über den Tellerrand ist neben dem sprachlichen Aspekt Ziel des Austausches." Mindestens ebenso wichtig findet er dabei aber auch die zwischenmenschliche Seite des Ganzen: "Einige Schüler werden in dieser Woche zu echten Freunden und pflegen diese Freundschaft manchmal noch lange über das erste Treffen hinaus. Etwas Besseres kann man sich doch nicht wünschen."
Für zwei der Mädchen könnte der diesjährige Schüleraustausch vielleicht tatsächlich der Beginn einer langwierigen deutsch-englischen Freundschaft sein. Bei der gestrigen Kälte kuschelten sie sich schon ganz vertraut gemeinsam in eine warme Wolldecke, und natürlich war klar, dass man bis zu dem im Februar nächsten Jahres geplanten Gegenbesuch in Buckingham auf jeden Fall über Facebook mit einander in Kontakt bleiben wird.
