Einzelhandel in Neukirchen-Vluyn Wandel im Handel in den Einkaufszentren

NEUKIRCHEN-VLUYN · RP-Überblick mit der Stadt und den großen Parteien zur Situation des Einzelhandels in Neukirchen-Vluyn.

 Am Vluyner Platz macht das Ladenlokal der ehemaligen Stadtbücherei Probleme. Eine Kindertagespflege nutzt einen Teilbereich.

Am Vluyner Platz macht das Ladenlokal der ehemaligen Stadtbücherei Probleme. Eine Kindertagespflege nutzt einen Teilbereich.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Viel vermarktungsfähigen Leerstand bietet Neukirchen-Vluyn zurzeit nicht. Die RP-Nachfrage bei der Stadt und den Mehrfraktionen CDU und SPD ergab ein überwiegend positives Bild der Situation im Einzelhandel, verbunden mit Tipps zur Optimierung.

„Wir hatten uns für das Dorf Neukirchen mit den Ankerplätzen Rossmann und Edeka eine stärkere Belebung erhofft“, sagt SPD-Ratsherr Günter Zeller. Zwar ist nach Auskunft von Wirtschaftsförderin Ulrike Reichelt an Ladenlokalen auf der Hochstraße alles vermietet, jedoch meist nur als Ausstellungsfläche genutzt. Die älteren Ladenlokale sind schwer vermittelbar, da Laden- und Wohnfläche nicht voneinander getrennt sind. Sie müssten umgebaut werden. „Es bleibt eine gewaltige Aufgabe für die Wirtschaftsförderung, im Dorf wieder Geschäftsleben anzusiedeln“, so Zeller.

Markus Nacke, CDU-Fraktionschef, setzt auf den Faktor Zeit. Leerstand sofort in Wohneinheiten umzuwandeln, sei nicht die Lösung. Nacke nennt die Erweiterungspläne vom Therapiezentrum van Asperen als vorbildhaft. Nach der Als nächstes müsse die Postfiliale im Dorf angesiedelt werden“, so Nacke. Die SPD hat den Grafschafter Platz mit dem Wochenmarkt im Blick, den sie in den Dorfkern zurückverlegen möchte. Vorausgehen sollte ein studentischer Gestaltungswettbewerb.

Bei den jüngsten Bürgerversammlungen wurde der Schwerpunkt der Stadtplanung auf Neukirchen moniert. CDU-Mann Nacke: „Als Politik geben wir nur den Rahmen vor. Wir haben alle Themen auf dem Tisch und vergessen keines unserer Zentren.“ Dabei richtet sich der Blick auch auf die Ernst-Moritz-Arndt-Straße. Der „Füllort“ ist wieder verpachtet. Schreibwaren Teschner erstrahlt in neuem Glanz, Blumen Hausmann ist die beliebte Adresse in der Floristik. Stillstand liegt hingegen über dem ehemaligen Edeka-Standort. „Die Immobilie ist mittlerweile verkauft. Wir warten auf neues Signal zur Nutzung. Leider bewegt sich nichts für das freie Grundstück nebenan“, so Nacke. Und: Die Nahversorgung auf Niederberg bleibe ein Thema. „Wir haben uns die Stärkung unserer bisherigen Zentren auf die Fahne geschrieben“, so Nacke.

Über Vluyn sagt der Sozialdemokrat Zeller: „Dort dürfen wir die kleinen Geschäfte nicht vernachlässigen.“ In der ehemaligen Boutique Vera K an der Pastoratstraße hat sich „Swen‘s Fahrschule“ eingemietet. Das angrenzende Ladenlokal sucht einen Nachmieter. Auch an der Niederrheinallee ist ein Ladenlokal frei. Probleme auf dem Vluyner Platz macht die ehemalige Bücherei. Das Ladenlokal ist verkauft. In einem kleinen Teilbereich befindet sich eine Kindertagespflege. In die ehemalige Boutique, Höhe Schuhladen op de Hipt, ist ein Nagelstudio eingezogen. Zeller: „Wir müssen die Entwicklung der Geschäfte auch mit dem Marketingkreis kritisch beobachten.“ Die Händler müssten sich im digitalen Zeitalter neu aufstellen, zum Beispiel mit einem gemeinsamen Internetauftritt und Information für den Kunden, so Zeller.

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