Neukirchen-Vluyn Einmal die Wucht eines Unfalls spüren

Neukirchen-Vluyn · Die Polizei in Neukirchen-Vluyn, die Dekra und die Verkehrswacht luden zum Verkehrssicherheitstag auf das Gelände der Polizeiwache ein. Vor allem die Jugend Leute sollte anhand von Simulationen die Risiken im Straßenverkehr erleben.

 Auf dem Gurtschlitten konnten die Besucher erleben, wie heftig ein Aufprall bei einem Verkehrsunfall sein kann. Die Wucht überraschte viele.

Auf dem Gurtschlitten konnten die Besucher erleben, wie heftig ein Aufprall bei einem Verkehrsunfall sein kann. Die Wucht überraschte viele.

Foto: Klaus Dieker

Wie lange fahre ich blind, wenn ich mir im Auto eine Zigarette anzünde, die Lippen nachschminke oder meine neuesten Smartphone-Nachrichten sichte? Mit welch einer Wucht drückt es mich bei einem Aufprall mit zehn Kilometern pro Stunde in meinen Sicherheitsgurt? Und wie sieht es eigentlich mit meinem Seh- und Rektionsvermögen aus?

Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt einer Verkehrssicherheitsveranstaltung, zu der die örtliche Polizei, die Verkehrswacht NRW des Kreises Wesel und die Dekra am Samstag in die neue Neukirchen-Vluyner Polizeiwache eingeladen hatten. Dabei ging es vor allem darum, junge Leute mit möglichst anschaulichen Demonstrationen zu einem verantwortungsvollen und vorausschauenden Verkehrsverhalten zu animieren.

Kein leichtes Unterfangen, wie Polizeihauptkommissar Timm Wandel von der Kreispolizeibehörde Wesel erklärte, denn viele Jugendliche ließen sich nur noch über elektronische Medien erreichen, so dass man neue Wege beschreiten müsse. So wurden die Besucher an einem der an diesem Samstag aufgestellten Informationsstände gebeten, eine kurze SMS-Nachricht zu verschicken und dann zu schätzen, welch eine reale Verkehrsstrecke sie dabei ganz ohne oder im besten Fall mit mangelnder Aufmerksamkeit gefahren sein könnten. Dann gab es auch noch einen gut fünf Meter langen Gurtschlitten, auf dem man am eigenen Leib die Kräfte eines an sich noch eher leichten Aufpralls erfahren konnte. "Ganz schön hart", meinte die 14-jährige Tabea Rush, als sie das Gerät wieder verließ. "Ich war wirklich erschrocken."

Nicht ganz so körperlich realistisch ging es wenige Meter weiter an einem besonders von den männlichen Besuchern stark frequentierten Zweiradsimulator zum Testen des Reaktionsvermögens in kniffeligen Fahrsituationen zu. Auch hier musste einer der Benutzer am Ende eine "unerwartete Überraschung" eingestehen. Darüber hinaus konnte, wer Lust hatte, an diesem Tag noch das Cockpit eines riesigen Lastwagens besteigen, um sich einem Eindruck von den dort doch recht beängstigenden Sichteinschränkungen des Fahrers zu machen, oder, mit einer speziellen "Rauschbrille" versehen, einen kleinen Fußgängerparcours laufen. "Uns ist es wichtig, dass unsere Besucher mit den hier an diesem Tag aufgebauten Einrichtungen möglichst viele realistische Verkehrserfahrungen mit nach Hause nehmen", erklärte Timm Wandel. "Zuvor sind wir mit unserem Programm direkt in die hiesigen Schulen gegangen." Besonders freute er sich über die Unterstützung der örtlichen Feuerwehr. Sie stellte nicht nur eine Hüpfburg für kleine Besucher zur Verfügung, sondern sorgte auch für die Verpflegung.

(lang)
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