Pilotprojekt an A40 in Rheurdt 20 Duschen für Lkw-Fahrer

Rheurdt · Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat auf dem Parkplatz „Neufelder Heide-Süd“ Duschcontainer aufgestellt. In beiden Fahrtrichtungen stehen jeweils zehn kostenlos nutzbare Duschen zur Verfügung.

 So sehen die Duschcontainer auf dem Parkplatz „Neufelder Heide“ aus. Davor stehen Desinfektionsmittelspender, die kontaktlos bedient werden können. Wer die Duschen nutzen will, muss sich in eine Liste eintragen.

So sehen die Duschcontainer auf dem Parkplatz „Neufelder Heide“ aus. Davor stehen Desinfektionsmittelspender, die kontaktlos bedient werden können. Wer die Duschen nutzen will, muss sich in eine Liste eintragen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Auf dem Autobahnparkplatz der A 40 „Neufelder Heide-Süd“ parkt die Welt: Transporter aus Polen stehen dort neben Lastwagen aus Deutschland, Spanien und den Niederlanden, vor allem in den Abendstunden und am Wochenende. Das war immer schon so. Seit Freitag allerdings dürfte die Rastanlage, die bislang nicht viel mehr zu bieten hatte als Platz, Licht und eine unbetreute Toilettenanlage, in der Gunst der Frauen und Männer, die auch in der Corona-Krise den Waren- und Güterverkehr am Laufen gehalten haben, gestiegen sein. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat dort nämlich erstmals unentgeltliche Duschen für Lkw-Fahrer aufgestellt.

Das Pilotprojekt für Nordrhein-Westfalen wird auf Bitten des Bundesverkehrsministeriums umgesetzt. Bundesweit wurden 20 Autobahnparkplätze ausgewählt. „Entscheidendes Kriterium dafür war die Größe beziehungsweise die Frage, wo erfahrungsgemäß viele Lkw-Fahrer übernachten“, sagt „Straßen NRW“-Sprecher Bernd Löchter. „In allen Bundesländern sind entsprechende Listen entstanden.“ Vorhandene WC-Anlage, unbewirtschaftet, 50 Stellplätze oder mehr: Der Parkplatz „Neufelder Heide-Süd“ erfüllte die notwendigen Voraussetzungen.

Je Fahrtrichtung stehen an der A 40 in Rheurdt nun zehn Duschen in Containern für eine bessere sanitäre Versorgung der Lastwagenfahrer zur Verfügung. Lkw-Fahrer gälten seit Beginn der Corona-Krise zwar als Helden des Alltags, seien aber nicht immer so behandelt worden, sagt Löchter. Rastplätze und Sanitäranlagen waren geschlossen, und auch zu Büros und Toiletten wurde ihnen nicht selten der Zutritt verwehrt – aus Angst, sie könnten das Virus einschleppen.

Die Duschcontainer sind Teil eines Projektes des Bundesverkehrsministeriums („Sofortprogramm Duschcontainer für Lkw-Fahrer auf PWC-Anlagen“) zur Unterstützung der Logistikbranche bei der Aufrechterhaltung der Lieferketten. „Sie werden in unmittelbarer Nähe zu den vorhandenen WC-Anlagen aufgebaut, können von Frauen und Männer getrennt genutzt werden und sind von innen abschließbar“, sagt  Löchter. „Nach jeder Nutzung werden die Duschen gereinigt. Dafür gibt es Personal vor Ort, das im Zweischichtbetrieb arbeitet.“

Die Duschen sind täglich 16 Stunden lang, an sieben Tagen pro Woche, von 6 bis 22 Uhr geöffnet und sollen für zunächst zwei Monate betrieben werden.

„Danach werden wir uns anschauen, wie das Angebot ankommt“, sagt der „Straßen NRW“-Sprecher. „Im Rahmen einer einwöchigen Pilotphase an der A8 in Baden-Württemberg im April hat sich gezeigt, dass die Möglichkeit der Körperpflege von den Lkw-Fahrern gut angenommen wird.“

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