Nun will Schaephuysen Mitte 2019 Bundesgold gewinnen Mit Ausdauer und Ideen für das Dorf

Rheurdt · Schaephuysen hat was vor. Nach dem Triumph beim Landeswettbewerb von „Unser Dorf hat Zukunft“ soll 2019 Bundesgold errungen werden.

 Ralf Thier (rechts) und Jörg Rottmann übergaben während der Juli-Ratssitzung 350 Unterschriften von Bürgern in Schaephuysen, die sich für den Mehrgenerationenpark aussprachen. Mittlerweile sind die Pläne nahezu reif für Diskussion und Beschluss in den politischen Gremien.

Ralf Thier (rechts) und Jörg Rottmann übergaben während der Juli-Ratssitzung 350 Unterschriften von Bürgern in Schaephuysen, die sich für den Mehrgenerationenpark aussprachen. Mittlerweile sind die Pläne nahezu reif für Diskussion und Beschluss in den politischen Gremien.

Foto: Duirk Neubauer/Dirk Neubauer

Der Saal der Gaststätte Hauser war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mehr als 70 Zuhörer wollten wissen, wie es weitergeht – mit und in Schaephuysen. Eingeladen hatte die Sektion Bürger der „Interessengemeinschaft Schaephuysener Bürger und Vereine“. Das Ziel ist klar: Mitte Juni 2019 soll die Bundesjury im Dorfwettbewerb aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Nach drei Stunden Vortrag und Diskussion war eines klar: Es wird eine Menge Arbeit.

Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft, Ralf Thier, hat Urteil der Landesjury sehr genau analysiert. Schaephuysen holte Landesgold, weil nicht bloß eine Fülle von Einzelmaßnahmen nebeneinander standen – sondern alles auf drei Handlungsfelder einzahlte: Basiselemente einer zukunftstauglichen Infrastruktur, Entwicklung und Gestaltung einer Dorfidentität und Highlight-Elemente. In jedem dieser Felder gab es sowohl traditionelle Ansätze also auch Wow-Effekte über den Einsatz moderner Medien.

Für den Rückblick gab es noch einmal von vielen im Saal Beifall. Dann aber wandte sich Thier der Zukunft zu. Für den Bundeswettbewerb, so empfahl er, müssten die Schaephuysener noch eine Schüppe drauflegen. Vor allem in den Bewertungsfeldern „Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen“ und „Baugestaltung und Siedlungsentwicklung“ gebe es noch eine Menge zu tun, um möglichst viele der bis zu 20 Bewertungspunkte pro Kategorie erringen zu können.

Aus diesem Grund hatten die Bürger Klaus Kleinenkuhnen eingeladen, den Bürgermeister. Er führte sie anhand eines bebilderten Vortrags durch die Themen, die einen Wertungsjuror beeindrucken könnten. Der von allen Generationen zu nutzende Freizeitpark sei dazu geeignet, so Kleinenkuhnen. Seine Gestaltung und Ausstattung sei schließlich gemeinsam mit den Bürgern erarbeitet worden. Sportliche Betätigung und geselliges Beisammensein seien auf dem Gelände verteilt und sprächen alle Generationen an. Anfang 20189 soll die konkrete Planung beginnen.

Die von der Interessengemeinschaft überreichte Rolle mit mehr als 350 Unterschriften für die Anlage habe zusätzlichen Schub verliehen. Zugleich zeigte Kleinenkuhnen aber auch auf, die auf Bedenken unmittelbarer Nachbarn im Kirchwinkel eingegangen werden soll. Es gäbe große Abstandsflächen zu den benachbarten Hausgärten. Hügel und Grün soll zudem abschirmen.

Ein weiteres Vorzeigeprojekt soll die künftige Nutzung der ehemaligen Schule in Schaephuysen werden. Hier muss die Gemeinde jedoch in Vorleistung treten, weil der Landesbetrieb Straßen NRW verlangt, dass die Zufahrt zu dem Gelände verlegt werden muss. Bislang mussten Eltern und Lehrer kurz in den Gegenverkehr schenken, um über eine Serpentinenstrecke zur Schule hoch zu kommen. Eine Alternative haben die Planer ausgearbeitet. Sie soll eine Viertelmillion Euro kosten, die die Stadt vorfinanzieren und über den späteren Verkaufspreis für die alte Schule wieder einnehmen will.

Ob das zu gestaltende Areal Pastoratsstraße/Grünstraße/Bürgermeister-Beelen-Platz mit der Idee einer Sichtachse zwischen Kirche und und dem künftige Baugebiet Zimmermannshof, der neue Schnellbus SB 10 in Richtung Bahnhof Aldekerk ab Mitte 2019 (die RP berichtete), Glasfaserstränge im Boden und verbesserte Funkantennen für die Mobilfunknetze – Kleinenkuhnen gab einen umfassenden Überblick über die anstehenden Themen aus Sicht des Rathauses.

Der Bürgermeister bemühte sich bei alledem, die Erwartungshaltung zu justieren: „Es wird bis Mitte 2019 nicht alles fertig sein – aber wir werden Pläne haben, die wir vorzeigen können.“

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