Dong Open Air Neukirchen-Vluyn Metal-Party auf der Halde

Neukirchen-Vluyn · Das Dong Open Air begeisterte die Fans. Auch Veranstalter Stephan Liehr zeigte sich zufrieden.

Dong Open Air 2016 auf der Halde Norddeutschland
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Dong Open Air 2016 auf der Halde Norddeutschland

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Als am Samstag um 23 Uhr die amerikanische Band "Testament" ihre Show beginnt, schwingt auch ein bisschen Wehmut mit. Seit drei Tagen findet das Metal-Festival Dong-Open-Air auf der Halde Norddeutschland statt. Doch spätestens Sonntag müssen sich die Fans wieder in den Alltag verabschieden.

Von lokalen Newcomern bis hin zu internationalen Größen war an Bands und Metal-Richtungen alles vertreten. Neben "Testament" war das 13-köpfige Ensemble "Haggard" um den deutschen Asis Nasseri eines der Highlights. Sie verbinden mittelalterliche Musik mit Death Metal.

 Oben: Die Band Ravenwood in Aktion. Unten: Fans vor der Bühne und im Zeltlager auf der Halde.

Oben: Die Band Ravenwood in Aktion. Unten: Fans vor der Bühne und im Zeltlager auf der Halde.

Foto: Klaus Dieker

Einen Schreckmoment hatte es am Freitagabend gegeben, als die aus Ankara kommende Band "Raven Woods" per Telefon von dem Putsch-Versuch in der Türkei erfuhr. Die Musiker waren entsetzt. Doch wider allen Erwartungen traten sie, wie geplant, am Samstagnachmittag unter begeisterndem Beifall auf. "Wir stehen hier alles gemeinsam durch", sagte Stephan Liehr.

Auch lokale Bands, wie die Moerser Newcomer "Elvellon" mit von der Partie. Sie spielen Symphonic Metal und erinnern mit der glasklaren Stimme ihrer Frontfrau Nele an Größen wie "Nightwish" oder "Within Temptation". Junge Künstler, Bands, Texter, Komponisten aus der Hard Rock und Heavy Metal Szene werden von der 2009 gegründeten Stiftung "Wacken Foundation" durch Geldmittel unterstützt. Dieses Jahr waren vier geförderte Bands auf dem Dong Open Air mit dabei.

Dong Open Air 2016 Neukirchen-Vluyn: Metal-Party auf der Halde
Foto: Dieker Klaus

Stephan Liehr berichtete am Samstag von durchweg positiven Rückmeldungen der Musiker über eine gute Organisation und ein entspanntes Miteinander. Auch sonst hatte der Veranstalter nichts zu beanstanden: "Die Stimmung ist super und das Wetter hat mitgespielt. Die Shows konnten alle wie geplant stattfinden und alle Fans haben Platz im Zelt gefunden. Was will man mehr?" Er blickte positiv in die Zukunft des Festivals.

Das wird die zahlreichen Fans und Camper freuen, die den "Dongberg" seit Donnerstag okkupierten und sich an der einmaligen Aussicht und der familiären Atmosphäre erfreuten. Wie Christian aus Krefeld, der seit fünf Jahren zum Neukirchen-Vluyner Festival kommt. Er war schon seit Donnerstag da, am Samstag sind seine Frau und sein siebenjähriger Sohn nachgekommen. "Ich schätze an dem Festival die entspannte Stimmung. Dazu kommt das Erklimmen des Berges. Danach hat man das Gefühl, richtig was geschafft zu haben und das verbindet einen hier oben."

Armin Janßen (48) und seine Frau sind seit sechs Jahren treue Fans des Dong Open Air. Sie mögen die Ruhe außerhalb des Festzeltes und erholen sich vom Feiern in der "Lounge" am Hallenhaus. Am Samstag kamen ihre Eltern zu Besuch. Mit kühlen Getränken saß die Familie unter den Metal-Fans und fühlte sich pudelwohl. "Hier ist jeder willkommen und das merke ich als Rentnerin besonders. Auch wenn ich die Musik nicht mag, erfreue ich mich an der Stimmung und dem Ausblick", sagte Karin Weller, Mutter von Armin Janßen.

Dass die Metal-Fans ausgelassen und zugleich ohne größere Verluste feiern können, das wissen auch die Malteser aus Moers. Bis auf verknackste Knöchel sie kaum etwas vorgefallen. Die Freundlichkeit der Metaller kennen auch die Sanitäter: "Ehemalige Patienten kommen im nächsten Jahr wieder und begrüßen uns wie Freunde."

(RP)
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