Neukirchen-Vluyn Die Vluyner Kirmes ist nun eröffnet

Neukirchen-Vluyn · Auf den Fahrgeschäften herrschte schon Trubel, als Bürgermeister Harald Lenßen mit dem Fassanstich am Festzelt die Kirmes offiziell eröffnete. Bis Montag warten nun im Ortskern von Vluyn viele Attraktionen auf die Besucher.

Drei Schläge mit dem Hammer, drei Mal der Ruf "Vluyn op Klompen" - und das war's. Mit dem Faßanstich hat Harald Lenßen gestern die Kirmes in Vluyn offiziell eröffnet. Der Bürgermeister stieß anschließend mit den versammelten Klompenfreunden an, darunter das Klompenkönigspaar Bernd und Rosi Stoffel.

Zu diesem Zeitpunkt, gegen 17 Uhr, waren die Stände und Fahrgeschäfte schon gut zwei Stunden geöffnet. Vor allem Jugendliche waren unterwegs, sie trotzten auf der Karussell-Raupe "Love Express" den Fliehkräften und ließen sich mit wohligem Kreischen auf dem Gerät "Jump Street" durch die Luft schleudern.

Natürlich gibt es auch zeitlose Attraktionen wie das Pfeil- und Dosenwerfen. Einen solchen Stand führen die Webers, mit den schönen Vornamen Siegfried und Brunhilde. "Wir sind schon seit mehr als 20 Jahren dabei", sagen die Schausteller, die aus Isselburg angereist sind. "Das Wetter muss mitspielen", meint Brunhilde Weber und betrachtete kritisch die Wolken, die sich im Laufe des Nachmittags sammelten. "Außerdem ist ja Monatsende. Am Montag werden wir sehen, wie es unterm Strich gelaufen ist." Harald Lenßen vergaß bei seiner kurze Ansprache nicht, den Kirmesleuten die Daumen zu drücken: "Ich hoffe, dass die Schausteller einen guten Umsatz machen."

Auch bekannte Gesichter aus der Neukirchen-Vluyner Politik waren zum Festzelt gekommen, das auf dem Platz am Museum steht. Jochen Gottke, SPD-Fraktionsvorsitzender und Herausforderer von Harald Lenßen im Bürgermeister-Wahlkampf, schaute dem Faßanstich zu - und dachte womöglich daran, dass er im nächsten Jahr selber den Hammer führen könnte.

Hans Dehlisen, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins Vluyn, hatte sich, wie andere Klompenfreunde, nach der Tradition angezogen. "Das ist ein blauer Kittel aus Leinen, der nach originalen Vorlage hergestellte wurde", beschrieb er sein Gewand. Manche Klompenfreunde trugen nicht nur die traditionellen Holzschuhe, sondern auch Strohhüte, die früher ebenfalls als Sonnenschutz getragen wurden, wie Dehlisen erläuterte. Nicht, dass es besonders viel Sonne gegeben hätte: Je weiter der Nachmittag fortschritt, desto dunkler wurden die Wolken, und die Sonne verschwand hinter einer grauen Schicht. Die meisten Besucher wirkten allerdings entspannt. Tatsächlich prophezeit die Wetterkarte für die nächsten Tage Erfreuliches. Am Montag steigt mit dem Klompenball der Höhepunkt der Kirmestage. Im Rahmen des Balls wird auch der neue Klompenkönig bekannt gegeben. Gestern wurden bei einem Glas Bier viele Vermutungen über dessen Identität geäußert. "Ich vermute, der Kandidat ist bereits unter uns", scherzte Bürgermeister Lenßen mit Blick in die Runde.

Die Kirmes erstreckt sich vom Museumsplatz über die Pastoratstraße, den Leineweberplatz, die Niederrheinallee bis zum Kreisverkehr.

(RP)
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