Haushalt 2019 in Neukirchen-Vluyn Der Stadt fehlen 2,65 Millionen

Neukirchen-Vluyn · Haushaltsentwurf 2019 im Rat vorgelegt.

 Bürgermeister Harald Lenßen.

Bürgermeister Harald Lenßen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Der Arbeitskräftemangel am Bau behindert zunehmend öffentliche Bauprojekte. Darauf hat Bürgermeister Harald Lenßen am Mittwochabend in seiner Haushaltsrede vor dem Stadtrat hingewiesen. Er nannte als Beispiel den dritten Bauabschnitt der Schulsportanlage, für den nur wenige Angebote abgegeben worden seien. Zudem lagen die Preise so deutlich über den kalkulierten Werten, dass nachverhandelt werden musste.

Umso stolzer kündigte Lenßen an, dass das neue Feuerwehrgerätehaus in Neukirchen voraussichtlich unter dem Kostenrahmen von drei Millionen Euro fertiggestellt werden könne. Ende des Monats kann der Löschzug bereits umziehen. Auf eine ähnliche Punktlandung hofft der Bürgermeister, wenn Mitte 2019 die Sanierung des Schulzentrums an der Tersteegenstraße beendet sein wird. Dort wurden 20 Millionen Euro bewilligt.

Lenßen freute sich über den anhaltenden Zuzug nach Neukirchen-Vluyn. Um Häuslebauern weitere Angebote machen zu können, müssten nun die Flächen „Neukirchener Feld“ und entlang des Neukirchener Rings entwickelt werden.

Nach der Wohlfühl-Einleitung setzte Kämmerin Margit Ciesielski einen kalkulierten Kontrapunkt. Sie stelle den Haushaltsentwurf für 2019 „mit deutlich weniger Optimismus“ vor als den Vorjahresetat. Das liege weniger an den Zahlen, als vielmehr an der Ernüchterung durch die anschließende politische Debatte, nach der es im vergangenen Jahr nur mit großer Anstrengung gelungen sei, eine Mehrheit für den Haushalt zu generieren. Ciesielski appellierte an die Politiker, weniger die Einzelmaßnahmen als vielmehr die Gesamtentwicklung im Auge zu behalten.

Neukirchen-Vluyn steht bis 2024 unter Haushaltsaufsicht. Das Haushaltssicherungskonzept würde der Stadt einen Fehlbetrag für 2019 in Höhe von 2,8 Millionen Euro erlauben. Tatsächlich steht in Ciesielskis Rechnung unter dem Summenstrich ein Minus von 2,65 Millionen Euro. Eine Leistung, die nur Zahlenknacker zu würdigen wissen. Für das Minus macht Ciesielski höhere Personalkosten der Verwaltung (plus 600.000 Euro), höhere Kosten im Bereich der Flüchtlingshilfe (plus 550.000 Euro) aufgrund nicht ausreichender Erstattung des Landes NRW und eine gestiegene Kreisumlage verantwortlich.

Auf der anderen Seite dürfe sich Neukirchen-Vluyn über höhere Schlüsselzuweisungen aus Düsseldorf (plus 504.000 Euro) und steigende Steuereinnahmen freuen. Laut Haushaltssicherung steigt der Hebesatz für die Gewerbesteuer 2019 um fünf Prozentpunkte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort