Günter Broschk aus Vluyn Er will Bürgermeister werden

Neukirchen-Vluyn · Der Parteilose Vluyner Günter Broschk stellt das Thema Wohnen in den Mittelpunkt.

 Nur noch wenige Unterstützer fehlen Günter Broschk, damit er als Kandidat antreten darf.

Nur noch wenige Unterstützer fehlen Günter Broschk, damit er als Kandidat antreten darf.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

„Ich weiß, dass ich eine Außenseiterposition habe“, sagt Günter Broschk. Er will bei der Wahl am 13. September 2020 als Bürgermeisterkandidat antreten. Rund 190 Unterstützer hat er schon. 200 müssen es laut Wahlgesetz in Neukirchen-Vluyn sein. „Es ist schon jetzt eine aufregende Zeit. Spannend wird es ab Mitte Juli, wenn der Wahlkampf anläuft und ich an meinem Infostand als Kandidat für meine Positionen werbe“, sagt der Parteilose. Weder CDU, SPD noch FDP überzeugen ihn. Im Gegenteil. Die Grünen (Christian Pelikan) und die CDU (Harald Lenßen) haben bereits ihre Kandidaten benannt. Broschk wartet jetzt gespannt auf die SPD-Kandidatur (Elke Buttkereit?).

„Ich kann nicht immer nur die Entwicklungen in meiner Stadt kritisieren, wenn ich nicht auch bereit bin, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Broschk. Er sei viel in der Stadt unterwegs und stoße überall auf Themen, die er im Sinne der Bürger vorantreiben wolle. Beispielsweise eine Verkehrsberuhigung mit Tempo-30-Zone auf der Niederrheinallee ab Aldi bis kurz vor den Vutz-Kreisel. „Die Parkmöglichkeiten in Höhe der Läden sollten im Sinne der Geschäftsleute erhalten bleiben“, konkretisiert der 69-Jährige. Um die Straßen zu entlasten, plädiert er für die Belebung der Zugverbindungen als „Ringbahnverkehr“ in Kooperation mit Rheinberg, Kamp-Lintfort, über Kapellen und Trompet nach Duisburg. Das Ziel Moers werde über Buslinien erreicht.

Belebung wünscht sich Broschk für das Dorf Neukirchen. „Neukirchen hat noch einen anderen Charakter als Vluyn. Die Eröffnung der neuen Poststelle in Höhe der Dorfkirche ist für mich ein erster wichtiger Schritt, um die Hochstraße attraktiver zu machen.“ Was das Bauen von Einfamilienhäusern angeht, sieht er die aktuelle Situation eher kritisch. „Für mich ist die Ausweisung immer neuer Baugebiete nicht unbedingt der richtige Weg. Wir müssen nicht alle Flächen zupflastern“, sagt Broschk, der zum Beispiel das Neukirchener Feld gegenüber der Polizeistation meint. „Wir haben insgesamt rückläufige Bevölkerungszahlen. Jede Stadt versucht, durch die Ausweisung von Neubaugebieten dagegenzusteuern.“ Er plädiert für kleinere Wohneinheiten, die gerade für ältere Menschen geeignet sind.

Eines seiner brennendsten Anliegen ist die Situation am Vluyner Nordring, den ehemaligen Kun-Bauten, mit dem maroden Turm. Von rund 570 Wohneinheiten im Areal seien rund 80 renoviert. „Der Hochhauskomplex ist eine Geschichte der Irrungen und Wirrungen, die keinen Sinn ergibt. Allen voran der Turm mit einem Schein­investor, der nichts tut.“ Broschk plädiert für den Abriss. Politik und Verwaltung wirft er Untätigkeit, Zögerlichkeit und mangelnde Konsequenz vor.

Der Umweltschutz mit Anlage von insektenfreundlichen Blühstreifen und Ackerrändern sowie dem Verbot von Gülletransporten ist ihm ein weiteres Anliegen. „Es kann nicht sein, dass aus Holland die Gülletransporte zu uns kommen.“ Er fordert eine grundwasserschützende Düngung in der Landwirtschaft. „Ich habe mir dazu intensive Gedanken gemacht und freue mich auf die Gespräche mit anderen.“

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