Ausstellung in Rheurdt Der Niederrhein lässt Volker Atrops nicht los

Rheurdt · In Rheurdt stellt der Künstler seine Bilder im Café Biostrot der Bäckerei Schomaker aus.

 Volker Atrops lässt sich von der niederrheinischen Landschaft inspirieren.   Foto: Prümen

Volker Atrops lässt sich von der niederrheinischen Landschaft inspirieren. Foto: Prümen

Foto: Norbert Prümen (nop)

Erstmals stellt Volker Atrops im Bäckerei-Café Biostrot aus. Ab Samstag, 9. November, sind seine Arbeiten dort zu sehen. Die Ausstellung wird um 18 Uhr eröffnet. Das Café bietet entsprechende Ausstellungsfläche und war in der Vergangenheit schon Ort für kulturelle Veranstaltungen. Mit Biobäcker Andreas Schomaker verabredete Volker Atrops, neue Bilder während der Ausstellungszeit zu hängen. Hinzu kommen Schmuckexponate.

„Kunst in der Bäckerei, das passt. Kunst ist nicht brotlos“, schmunzelt der Künstler (54). Mit seinen Bildern lädt er in die herbstlich niederrheinische Landschaft ein. Seine Motive malte er auf Endlos-Computerpapier. „Es ist schon interessant, wie der Niederrhein inspiriert und früh prägt. Ich habe für mich diese Landschaft neu entdeckt, in die man völlig eintauchen kann“, sagt Atrops. Den Kopf voller Bilder holte er sich, wenn er vor Jahren seine Tochter Elsken mit dem Kinderwagen über die Schaephuysener Höhenzüge schob. Zu Hause angekommen brachte er diese Motive auf Papier. Zur Ausstellung verhalf dem Buchsbaumspezialisten Kollege Zufall. „Ich habe bei Jürgen Pankraz im Garten gearbeitet. Über meinen Nachnamen Atrops kamen wir ins Gespräch und landeten bei Hanns Dieter Hüsch“, erinnert sich der 54-Jährige, der die elterliche Buchsbaumanzucht weiterführt. Dietz Atrops gehört zu den schillernden niederrheinischen Figuren von Hüsch, die der Grafiker Jürgen Pankraz in Szene setzte und auch im Café Biostrot ausgestellte.

Volker Atrops hat sich schon früh der Kunst verbunden gefühlt und sorgte mit einer Ausbildung zum Goldschmied für die Basis. Jahre an der Münchener Akademie der Bildenden Künste folgten, bevor er unter anderem in Amsterdam Lehraufträge annahm, an einem Dessauer Gymnasium arbeitete. Berlin wurde einer seiner Lebensmittelpunkte, wo er sich an Street-Art Aktionen der „Camp Kleister“ beteiligte. Die Aktion der Kunststudenten richtete sich gegen ausufernde, alles dominierende Werbung im öffentlichen Raum, sozusagen eine Anti-Kommerz-Kampagne. „Wir wollten Werbung auf einfache Weise negieren“, so Atrops im Rückblick auf die Berliner Zeit. Im Laufe der Jahre wurden viele seiner Goldschmiede-Arbeiten prämiert, in denen er mit den Pottbäckermotiven Heimat verarbeitete.

Wenn er jetzt in Rheurdt ausstellt, öffnet parallel in Lausanne eine Ausstellung, in der einige seiner Exponate zu sehen sind. Der Gedanke Heimat treibt den zweifachen Vater schon lange um. „Recording Britain“, als Bewegung vor dem Zweiten Weltkrieg in der Kunstszene Englands entstanden, konzentriert sich auf das Sammeln und Bewahren von Arbeiten aus jener Zeit, die im gleichnamigen Buch zu sehen sind. „Absurd und unzeitgemäß, aber dadurch auch so interessant“, so Atrops, der mit „Recording Rheurdt“ ein lokales Projekt mit Künstler anstoßen will. „Ich könnte mir ein Treffen mit Ausstellung einmal im Jahr vorstellen. Den Austausch untereinander bietet eine Plattform in Netz“, so Atrops, der auf Mitstreiter aus der Szene setzt.

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