Mehrgenerationengarten in Rheurdt Bürger fordern: „Leuchtturmprojekt muss schneller vorangehen“

Rheurdt · Viele Schaephuysener warten auf den Mehrgenerationenplatz, dessen Planung sich erneut verzögert. Vor allem für Jugendliche fehlt im Ort ein Angebot.

 Die Bürger in Schaephuysen wünschen sich, dass der Mehrgenerationengarten bald Realität wird.  Foto: Peter Gottschlich

Die Bürger in Schaephuysen wünschen sich, dass der Mehrgenerationengarten bald Realität wird. Foto: Peter Gottschlich

Foto: Peter Gottschlich

„Warum heißt der Mehrgenerationenplatz so und nicht anders?“, fragt Ralf Thier mit einem Augenzwinkern. Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Schaephuysener Bürger und Vereine, kurz IGSBV, antwortet gleich selbst: „Weil es mehrere Generationen dauert, bis der Platz fertig ist.“ Zurzeit macht dieser Witz die Runde im Golddorf. 2019 holte es beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Bundesgold. Das Gefühl des Zusammenhalts spielte für die Entscheidung eine Rolle, wie das aktive Vereinsleben über Generationen hinweg und als Leuchtturmprojekt der Mehrgenerationenplatz.

„Die Jurymitglieder hatten Tränen in den Augen, als sie vor der Wiese standen und von diesem Leuchtturmprojekt hörten“, blickt Hans-Jakob Wormann zurück. „Doch dann lief es schleppend weiter. Jetzt muss es schneller vorangehen.“ Der ehemalige Vorsitzende des Bürgerschützenvereins Schaephuysen tauscht sich regelmäßig mit den Schaephuysenern Stefan Roosen, Jörg Rottmann und Ralf Thier aus, die sich über die IGSBV kennen.

„Am Donnerstag steht der Mehrgenerationenplatz auf der Tagesordnung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung“, sagt der IGSBV-Vorsitzende, der auch FDP-Fraktionsvorsitzender ist. „Im Verfahren ist die Offenlage zu wiederholen, weil das Entwässerungskonzept gefehlt hat. Dadurch gehen wieder mindestens sechs Monate verloren.“ Jörg Rottmann hatte den Verlauf des Projektes in einer Übersicht zusammengestellt. 2015 fand eine erst Bürgerversammlung statt, 2018 in der Gaststätte Winters eine zweite. Eine Arbeitsgruppe Jugend mit zehn Teilnehmern gründete sich. Das Konzept wurde vom Landschaftsarchitekten ausgearbeitet, dessen Büro heute LS2 Landschaftsarchitekten Frankfurt und Darmstadt heißt. Der Rat stimmte einstimmig für das Projekt und die Schaephuysener sammelten dafür 350 Unterschriften. „Auch wenn einige Schaephuysener gegen den Mehrgenerationenplatz sind, sprechen die 350 Unterschriften für sich“, betont Stefan Roosen. „Gerade für Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren fehlt ein Spielplatzangebot in Schaephuysen. Das sehe ich an unserer Tochter Julia, die 13 ist. Einige Angebote wurden abgebaut, zum Beispiel Tischtennisplatten auf dem Marktplatz in Schaephuysen. Es hieß, demnächst werde der Mehrgenerationenplatz eröffnet. Dort würden die Tischtennisplatten wieder aufgebaut. Doch der Platz lässt auf sich warten. Es wäre schön, wenn es jetzt vorangeht.“

Die geplante Anlage in Schaephuysen lehnt sich an die 19 „alla-hopp!-Anlagen“ an, die von der Dietmar Hopp Stiftung finanziert wurden. Diese sind vor allem in der Metropolregion Rhein-Neckar zu finden, wo Dietmar Hopp das IT-Unternehmen SAP mitgründete. Die Anlagen sind inklusiv. Die Anlage gliedert sich in verschiedene Bereiche, die Gärten heißen und von viel Grün umgeben sind. Zum Beispiel sollen in einem Mikadowald Stahlstangen senkrecht im Boden stehen, an denen sich Kinder oder Jugendliche hocharbeiten können. Daneben soll ein Fitnessparcours liegen, der mit Stepper, Faszientrainer oder Rudergerät die mittelalte Generation ansprechen könnten.

Ein Schaukelgarten ist für Kinder jeden Alters konzipiert, von der Nestschaukel über eine Kleinkindschaukel bis zu einer normalen Schaukel. Es ist eine Wiese geplant, die zur einstigen Kläranlage hin liegt. Dort soll zum Beispiel Federball oder Frisbee gespielt werden. Eine Sandspielzone mit Wasserspiel und Matschtischen ist vorgesehen, die Kinder anspricht, wie der „Spielbereich für jüngere Kinder“.

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