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Neukirchen-Vluyn Barbaraviertel statt Niederberg fördern

Neukirchen-Vluyn · CDU, Grüne und FDP/Piraten wollen die Ernst-Moritz-Arndt-Straße wieder als einen "zentralen Versorgungsbereich".

 Die Schließung des Edeka-Marktes an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße wird von vielen Anwohnern als Schlag für die Nahversorgung empfunden.

Die Schließung des Edeka-Marktes an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße wird von vielen Anwohnern als Schlag für die Nahversorgung empfunden.

Foto: Kdi

Die Debatte um künftigen Einzelhandel auf Niederberg und die damit verbundene Zukunft des Standorts an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße bekommt neuen politischen Zündstoff. Drei Fraktionen im Neukirchen-Vluyner Rat - CDU, Bündnis 90/Grüne und FDP/Piraten - haben einen gemeinsamen Antrag für den kommenden Stadtentwicklungsausschuss formuliert. Sie möchten keinen umfangreichen Einzelhandel auf Niederberg, stattdessen soll die Nahversorgung im Barbaraviertel, speziell an der Ecke Ernst-Moritz-Arndt-Straße und Max-von-Schenkendorf-Straße, wieder verbessert werden.

Die Frage, wie groß Einzelhandel auf Niederberg werden soll, beschäftigt die Politik seit Monaten. Die Neubürger auf dem ehemaligen Zechengelände verweisen darauf, dass sie einst durch den Eigentümer der Fläche, die RAG Montan Immobilien, mit dem Versprechen großzügiger Kaufmöglichkeiten vor Ort gelockt worden seien.

Und dies sind die Kernpunkte des aktuellen Antrages: Der Ratsbeschluss aus dem Jahr 2008, der die Grundlage für einen "zentralen Versorgungsbereich Niederberg" mit der Bedeutung eines Nebenzentrums festgelegt hat, soll aufgehoben werden. Zugleich beantragen die drei Ratsfraktionen, "dass der Bereich des Barbara-Viertels (Ernst-Moritz-Arndt-Straße) prioritär, insbesondere zur Sicherung der umfassenden, wohnraumnahen Versorgung für die Bevölkerung, strategisch entwickelt wird."

Und was bleibt für die Bewohner von Niederberg? Auch dazu gibt der Antrag Auskunft: Es sollen planungsrechtliche Voraussetzungen für einen Nahversorger geschaffen werden, "der die Grenze zum großflächigen Einzelhandel nicht überschreitet". In der Begründung äußern die Fraktionsvertreter ihre Befürchtung, dass ein großer Markt auf Niederberg den Einzelhandel in den Ortskernen von Vluyn und Neukirchen beschädigen könnte.

Das Stichwort lautet "Zentrenverträglichkeit". "Trotz mehrmaliger Versuche, konnte in den letzten zehn Jahren die Zentrenverträglichkeit für den Bereich bis heute nicht nachgewiesen werden. Die uns aktuell vorliegenden Informationen zeigen eindeutig auf, dass sich an diesem Umstand nichts ändern wird", heißt es in dem Antrag. Stattdessen solle der Bereich Ernst-Moritz-Arndt-Straße wieder als "zentraler Versorgungsbereich" entwickelt werden. Seit vor einigen Monaten dort der Edeka-Markt geschlossen hat, beschweren sich Bürger über die unzureichende Versorgung im Neukirchener Süden.

Timo Glantschnig ist einer der Niederberg-Bürger, die sich öffentlich für die Interessen des neuen Viertels stark machen. Er stellt klar, dass er keine Rivalität der Stadtteile möchte. "Ich fände es gut, wenn das Barbaraviertel belebt wird." Allerdings müssten solche Beschlüsse auch mit Leben gefüllt werden, sonst blieben sie reine Symbolpolitik. Und wenn festgelegt werde, dass Einzelhandel auf Niederberg nicht größer als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben dürfe, dann stelle sich die Frage, welcher Investor für diese kleine Lösung überhaupt zu gewinnen sei.

(s-g)
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