Neukirchen-Vluyner Bürgermeister Harald Lenßen rät dazu, Ruhe zu bewahren Straßenlärm und Krötenschutz: So steht’s um den B 528-Ausbau

Neukirchen-Vluyn · „Ruhe bewahren – und den Landesbetrieb Straßen NRW erst einmal die Ausbauplanung durchführen lassen!“ Das rät Bürgermeister Harald Lenßen (CDU) in der aktuellen Diskussion um den Weiterbau der Bundesstraße B 528 in Richtung der B 510.

 Bislang endet die Bundesstraße B528 an der Friedrich-Heinrich-Allee.

Bislang endet die Bundesstraße B528 an der Friedrich-Heinrich-Allee.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Dass sein Kamp-Lintforter Amtskollege Christoph Landscheidt (SPD) für eine Verlegung der Trasse wirbt, sei dem Amtskollegen gar nicht vorzuwerfen: „Er vertritt die Interessen seiner Bürger.“ Sobald sich bei der von Landesverkehrsminister Wüst (CDU) gestarteten Ausbauplanung Hindernisse zeigten – müsse man neu überlegen, so Lenßen. Vorher aber nicht.

Den Hinweis von CDU-Fraktionschef Markus Nacke auf alte Absprachen zwischen den Bürgermeistern von Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort hält Lenßen für wenig belastbar: „Wenn es diese Absprachen gegeben haben sollte, sind sie viele Jahre alt.“ Die SPD Neukirchen-Vluyn und die SPD Lintfort sind parallel dazu im Gespräch. Gerne wolle man gemeinsam zu einer guten Lösung kommen, sagt Fraktions-Vize Günter Zeller, „aber genauso richtig ist: Wir müssen die Interessen von Neukirchen-Vluyn vertreten.“ Der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider steckt in einem besonderen Dilemma. Er muss die Rayener vertreten, denen ein nicht enden wollender Strom von Lastwagen mitten durch den Ort braust. Gleichzeitig spricht Schneider aber auch für die Kamp-Lintforter, wo in den Ortsteilen Gestfeld und Geisbruch die Angst vor dem neuen Straßen-Stück umgeht. Diese Siedlungen lägen nahe an der derzeit einzigen Trasse.

Diese führt nördlich um den Eyler Berg herum, ist 4,4 Kilometer lang und 15 Millionen Euro teuer (zu Preisen von 2014). Nach alten Zählungen wurde mit mindestens 9.000 Fahrzeugen pro Tag auf der Verlängerung gerechnet. Diesen Verkehrsstrom würde der Kamp-Lintforter Bürgermeister Landscheidt gerne südlich um den Eyler Berg herum lenken. Eine neue Trasse aber würde den Planungsprozess um mindestens fünf Jahre verlängern, schätzt der N-V-Bürgermeister Lenßen. Er geht davon aus, dass es beim bisherigen Zeitplan bleibt. Demnach solle 2019 der Ausbau durchgeplant werden. Dann müsse bis 2023 Baurecht geschaffen werden – inklusive aller Anhörungen. Und ab 2024 könnte dann gebaut werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort