Neukirchen-Vluyn Ans platte Land muss er sich gewöhnen

Neukirchen-Vluyn · Joseph Beier, neuer Leiter des Tiefbauamtes in Neukirchen-Vluyn, war lange Jahre im sauerländischen Werdohl tätig. Der 62-Jährige, der von Hagen an den Niederrhein pendelt, wandert in seiner Freizeit gerne.

 Joseph Beier mit Planungsunterlagen in seinem neuen Büro im Neukirchen-Vluyner Rathaus. Sein Vorgänger Markus Mönter war bereits im Mai nach Geilenkirchen in der Nähe von Aachen gewechselt.

Joseph Beier mit Planungsunterlagen in seinem neuen Büro im Neukirchen-Vluyner Rathaus. Sein Vorgänger Markus Mönter war bereits im Mai nach Geilenkirchen in der Nähe von Aachen gewechselt.

Foto: Klaus Dieker

Etwa eine Stunde mit dem Auto braucht Joseph Beier morgens auf dem Weg zu Arbeit. Vor einigen Wochen führte ihn dieser Weg noch von seinem Wohnort Hagen ins Sauerland, das "Land der tausend Berge". Seit dem 1. Dezember steuert er seinen Wagen in die entgegengesetzte Richtung, an den Niederrhein, wo schon Erhebungen von 60 Metern als "Berg" bezeichnet werden.

Der 62-Jährige ist der neue Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes in Neukirchen-Vluyn. Seinen Vorgänger Markus Mönter hat es nach Geilenkirchen in der Selfkant-Gegend gezogen, wo er nun Beigeordneter ist. "Beworben hatte ich mich bereits im April", berichtet Beier. Die Neubesetzung der Stelle verzögerte sich wegen der Abwahl des technischen Beigeordneten Ralf Eccarius. Dessen Nachfolger Ekkehard Deußen, der sein Amt mit dem neuen Jahr antritt, hat Beier schon kennengelernt — der künftige Dezernent war bei seinem Vorstellungsgespräch dabei.

"Der Boden hier ist lockerer"

Joseph Beier wurde in Soest geboren. Er absolvierte ein Studium des Bauingenieurwesens an der FH Hagen und sammelte Erfahrungen in einem Bauunternehmen und einem Ingenieurbüro. Lange Jahre hat er für die Stadt Werdohl gearbeitet, zu nächst als Sachbearbeiter für Stadtentwässerung, später als Abteilungsleiter für Tiefbau und schließlich als Leiter des Tiefbauamtes. Dann wechselte er als technischer Geschäftsführer zu zwei städtischen GmbHs, den Stadtwerken und den Bäderbetrieben. Diese Positionen hat er 15 Jahre lang innegehabt.

Es ist nicht nur das platte Land, an das der neue Amtsleiter sich nun gewöhnen muss, sondern als Fachmann für Tiefbau auch an andere Verhältnisse im Erdreich. "Der Boden hier ist lockerer", sagt er. Das spiele bei Fragen der Stabilität eine Rolle. Zu Beiers Verantwortungsbereich gehören auch die Bauverwaltung und die Abrechnungen inklusive den meist unbeliebten Anliegerbeiträgen. Zu den Vorhaben, die ihn in den nächsten Monaten beschäftigen werden, gehören der Abschluss der Arbeiten auf der Krefelder Straße und im Laufe von 2014 Sanierungen auf der Hochstraße in Neukirchen.

"Kanal-TÜV": Entwarnung für die meisten Haushalte

Beim Thema Kanalsanierungen denken viele Bürger an den umstrittenen "Kanal-TÜV", der noch immer nicht vom Tisch ist. Joseph Beier kann für die meisten Haushalte schon jetzt Entwarnung geben: "Diese Pflicht zur Durchführung einer Dichtungsprüfung bis 2015 besteht nur noch in Wasserschutzgebieten." Wer von den Neukirchen-Vluyner Hauseigentümern davon betroffen ist, dies werde im Amt zurzeit untersucht.

Privat nutzt Joseph Beier, der vierfacher Familienvater ist, seine freie Zeit gerne zum Wandern. "Beispielsweise über den Rothaarsteig", sagt er. Sich den Niederrhein zu erwandern, dazu habe er aber bislang noch keine Zeit gehabt.

(RP)
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