Wasseranalysen Bakterien in zwei von fünf Brunnen in Rheurdt

Von fünf Proben aus privaten Grundwasserbrunnen in Rheurdt waren Anfang Juni zwei durch Bakterien verunreinigt. Das teilte Harald Gülzow vom Verein VSR-Gewässerschutz mit. Die Brunnenbesitzer seien über die Verunreinigung informiert worden.

 Milan Toups untersucht eine Wasserprobe im VSR-Labormobil.

Milan Toups untersucht eine Wasserprobe im VSR-Labormobil.

Foto: VSR-Gewässerschutz/Gerhard Seybert

Das Wasser aus ihren Brunnen ist ungeeignet, um Planschbecken oder Gartenpools zu füllen, sagte Gülzow.

Anfang Juni hatte VSR-Gewässerschutz einen Informationsstand eingerichtet, an dem Brunnenbesitzer Wasserproben untersuchen lassen konnten. Ob sich Brunnenwasser für den Badespaß eignet, war eine der wichtigen Fragen. Die extremen Sommertage verführen dazu, dass Eltern und Großeltern große Mengen Wasser für die Befüllung der Pools benötigen. 100 Wasserproben von privat genutzte Brunnen aus dem Raum Neukirchen-VluynRheurdt – Kamp-Lintfort - Moers wurden vom VSR-Gewässerschutz untersucht. „Erfreulicherweise haben wir festgestellt, dass 90 Prozent der Proben zum Befüllen eines Planschbeckens geeignet sind. Auf diese Weise können viele Brunnennutzer kostbares Leitungswasser sparen und mit den Trinkwasservorräten nachhaltig umgehen“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.

Wie wichtig die Untersuchung ist, zeigen die beiden beanstandeten Proben aus Rheurdt. Der häufigste Ausschlussgrund sei eine hohe bakteriologische Belastungen mit coliformen Keimen und Escherichia coli. Derart verunreinigtes Wasser dürfe man nicht zum Befüllen eines Planschbeckens nutzen. Vielmehr müsse Pool-Wasser Trinkwasserqualität aufweisen. Im Schnitt sei von den untersuchten Brunnen jeder zehnte durch Bakterien verunreinigt gewesen. Die Bakterien können über defekte Abwasserrohre ins Grundwasser geraten. Allerdings ist häufig gar nicht das Grundwasser mit Bakterien belastet, sondern die Bakterien dringen bei Starkregenfällen durch undichte Deckel oder Risse in den Brunnen ein. Daher rät Gülzow den Brunnenbesitzern bei einer bakteriologischen Belastung erst mal zu überprüfen ob Regenwasser in den Brunnen gespült wird.

Bei jeder zwölften Probe fanden Harald Gülzow, Projektleiter im VSR.-Gewässerschutz und Milan Toups, Bundesfreiwilliger (BFD) bei den Untersuchungen sehr viel Eisen fest. Eisenhaltiges Brunnenwasser führt zu keiner Gesundheitsgefahr, kann aber den Badespaß vermiesen, da das Eisen nach ein paar Tagen zu einer Verfärbung des Wassers und Ablagerungen führt. Der VSR-Gewässerschutz rät daher, das Wasser in kleinen Planschbecken häufig zu wechseln und in Pools Sandfilteranlagen einzusetzen. Zudem stellte der VSR-Gewässerschutz fest, dass die Nitratkonzentrationen unbenklich sind und einem Einsatz als Badewasser nicht im Weg stehen.

Der VSR-Gewässerschutz klärt Brunnennutzer darüber auf, dass sie auch mit dem oberflächennahen Grundwasser nachhaltig umgehen. Hierzu sollte Regenwasser auf dem eigenen Grundstück versickern.

Wer sein Brunnenwasser testen lassen möchte, hat dazu am 12. August die nächste Gelegenheit. Dann nimmt Gülzow zwischen 10 und 12 Uhr in Geldern, Egmondstraße 5, Proben an.

(dne)
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